Nach eingehender Prüfung der beschlagnahmten Unterlagen und Auswertung abgehörter Telefongespräche ist die Anklagebehörde zum Schluss gekommen, dass sich der Landeshauptmann keiner Straftat schuldig gemacht hat, berichtete die Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“.
Büros durchsucht
Der Richter für die Vorerhebungen habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben und die Archivierung verfügt, hieß es in dem Bericht. Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres waren das Büro des Landeshauptmannes und jenes des Sanitätsbetriebes durchsucht worden. Ziel der Aktion war es, die Geschäftsbeziehung zwischen dem Land Südtirol und der Firma Oberalp zu klären. Die Ermittlungen liefen gegen insgesamt 30 Personen. Die Verfahren gegen die restlichen Verdächtigen würden vorerst weiterlaufen, so die „Dolomiten“.
Masken waren fehlerhaft
Bei der sogenannten Masken-Affäre geht es um Corona-Schutzmaterialien, die während der ersten Phase der Pandemie, im Frühjahr 2020, im Auftrag des Landes Südtirol und auf Vermittlung der Südtiroler Firma Oberalp hin aus China importiert worden waren. Die Masken stellten sich in der Folge als mangelhaft heraus.
Ermittlungen auch in Österreich
Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA waren die Masken unter anderem für Österreichs Rotes Kreuz und den italienischen Zivilschutz bestimmt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte im Jänner bekanntgegeben, dass auch in Österreich Ermittlungen wegen schweren Betruges gegen drei namentlich bekannte Beschuldigte und zwei Verbände geführt würden.