Eine afghanische Familie, die um Asyl ansucht, bei einem Behörden-Gespräch im Flüchtlingslager Fylakion in Nordgriechenland (1.11.2018)
ARIS MESSINIS / AFP / picturedesk.com
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Chronik

Mehr Menschen beantragten Asyl in Tirol

Im vergangenen Jahr sind in Tirol deutlich mehr Asylanträge gestellt worden. 2021 hat die Fremdenpolizei zudem etwas mehr illegal eingereiste Menschen aufgegriffen als im Vorjahr, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. 35 Schlepper wurden angezeigt.

506 Menschen stellten im Vorjahr in Tirol einen Antrag auf internationalen Schutz. Die Asylanträge haben sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 645 Asylanträge in Tirol bearbeitet, im Jahr 2020 waren es 245 gewesen. Tirol sei trotz deutlich steigender Antragstellungen nach wie vor nicht Zielland, sondern Transitland, betonte die Fremdenpolizei.

Mehr als zwei Drittel der Einreisen nach Tirol sind über Italien erfolgt. Obwohl die illegalen Einreisen nach Tirol verglichen mit dem Vorjahr im vergangenen Jahr leicht angestiegen sind, sind sie im Vergleich zum Jahr 2018 zurückgegangen. Damals wurden über 5.000 solcher Fälle verzeichnet, inzwischen sind es 3.543. Immer wieder werden auch Schlepper festgenommen – mehr dazu in Sechs mutmaßliche Schlepper festgenommen.

Riskante Einreise per Güterzug

56 Prozent der aufgegriffenen Menschen gelangten über die Straße nach Österreich, 44 Prozent über die Eisenbahn. Als Herausforderung wurde weiterhin der Transport auf Güterzügen von der Exekutive ins Treffen geführt, bei der sich die Migrantinnen und Migranten in Lebensgefahr begeben. Bei der Kontrollstelle am Brennersee wurden im vergangenen Jahr 53 Menschen angehalten. Als Alternativroute zum Brenner führt die Polizei Verbindungen über Osttirol und Landeck an.

Die meisten Menschen, die vergangenes Jahr ohne Einreiseerlaubnis nach Tirol gelangten – nämlich 398 – kamen aus Marokko. Das zweithäufigste Herkunftsland war Afghanistan (330), gefolgt von Syrien (264). Im Jahr 2020 lag Nigeria an der Spitze, Platz zwei belegte Albanien, Marokko Platz drei. Nach wie vor kommen deutlich mehr Männer als Frauen in Tirol an: 2.954 Männer und 464 Frauen sowie 125 Kinder unter 14 Jahren scheinen in der Statistik auf.