In der Brauerei Falkenstein in Lienz können Angestellte die Vier-Tage-Woche in Anspruch nehmen. Die Möglichkeit gibt es seit 20 Jahren. Das ermöglicht der Firma Arbeitsabläufe zu optimieren, zum Beispiel bei der Abfüllmaschine. Diese brauche eine gewisse Zeit nach der Inbetriebnahme, bis die ersten abgefüllten Flaschen herauskommen, erklärt Braumeister Harald Green. Mit der Vier-Tage-Woche ließe sich dieser Prozess optimieren, weil durch den Wegfall von den An- und Abfahrtszeiten der Maschine Zeit gewonnen werden könne.

Die sieben Arbeiter, die die Vier-Tage-Woche in der Brauerei in Anspruch nehmen können, müssen zwar zwei Stunden am Tag länger durchhalten, dafür ist ihr Wochenende umso länger. Immer mehr Firmen stellen auf eine Vier-Tage-Woche um, so auch die Latschenbrennerei Unterweger in Thal-Assling.

Es gibt viele unterschiedliche Modelle
In flexibleren Arbeitszeiten sieht man auch in der Wirtschaftskammer die Zukunft. „Ich glaube, die Betriebe heute sind gefordert verschiedene Arbeitszeitmodell anzuwenden. Da ist die Vier-Tage-Woche eines davon, aber es ist sicher nicht das Allheilmittel. Wir müssen aus einem breiten Fundus je nach Branche passend für den jeweiligen Betrieb Maßnahmen setzen, und die Arbeitszeitflexibilisierung steht da ganz oben“, sagt Michaela Hysek-Unterweger, Bezirksstellenobfrau der Wirtschaftskammer in Lienz.
Individuelle Lösungen sind gefragt
Genaue Zahlen dazu gibt es nicht, aber Betriebe würden immer öfter melden, dass sie auf flexible Arbeitszeiten umstellen. Die Branche spielt dabei weniger Rolle. Jeder Betrieb müsse für sich individuelle Lösungen finden. „Da gibt es unterschiedlichste Modelle, von einem Tag arbeiten, bis zu ein paar Stunden arbeiten oder vier Tage arbeiten. Ich glaube, es gibt keinen Betrieb mehr, der nur ein Arbeitszeitzeitmodell anbietet“, so Michaela Hysek-Unterdorfer von der Wirtschaftskammer Lienz. Verschiedene Modelle würden kombiniert.