Bohrwagen steht auf Lkw
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Chronik

Tonnenschwerer Bohrer für Quellausbau

In die Innsbrucker Nordkette wird ein Stollen zur Trinkwassergewinnung gesprengt. Am Donnerstag wurde der Bohrwagen zur Quellanlage transportiert. Er soll rund 40.000 Löcher in den Felsen bohren, in denen die Sprengladungen platziert werden.

Die Mühlauer Quelle liegt im Inneren der Nordkette in 1.140 Meter Seehöhe. Um an ihr Wasser zu kommen, wurde in den Jahren 1942 bis 1953 die Mühlauer Stollenanlage gebaut. Sie ist 1,6 Kilometer lang und liefert rund 90 Prozent des Trinkwassers, das in der Stadt benötigt wird. Rund 150.000 Personen können damit versorgt werden.

Teile der Stollenanlage sind sanierungsbedürftig

Wie Prognosen belegen, wird der Wasserverbrauch in Innsbruck durch mehr Einwohnerinnen und Einwohner in den nächsten 50 Jahren um 34 Prozent höher sein als jetzt, hieß es von Seiten der Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) – mehr dazu in IKB bauen Stollen für mehr Trinkwasser aus. Außerdem sind einige Stollenabschnitte sanierungsbedürftig. Im Jahr 2012 gab es im hinteren Bereich der Stollenanlage einen großen Murenabgang.

Im Trinkwasserstollen Mühlau wird das Wasser gesammlt
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Ein Teil der Stollenanlage ist sanierungsbedürftig

400 Meter lange Stollen wird in Berg gesprengt

Bis 2024 soll ein 400 Meter langer Stollen in die Nordkette gesprengt werden, um so den Bereich der Stollenanlage umgehen zu können. Von diesem Umgehungsstollen abzweigend wird ein ebenfalls 400 Meter langer Stollen in den Berg gesprengt.

Übersichtskarte

Um die Bohrlöcher für die Sprengungen in den Felsen treiben zu können, musste ein 27,5 Tonnen schwerer Bohrwagen über enge Kehren zur Stollenanlage gefahren werden. 40.000 solcher Löcher sind für die Sprengungen geplant. Dabei werden von März bis zum Herbst täglich etwa fünf Sprengungen durchgeführt, die teilweise auch im Stadtgebiet wahrgenommen werden können, teilte Robert Gschleiner mit. Er ist bei den IKB für die Trinkwasserversorgung zuständig.

Robert Gschleiner
ORF
Robert Gschleiner macht darauf aufmerksam, dass Sprengungen teilweise auch im Stadtgebiet gehört werden können.

Wegsperren nach Angaben der IKB unvermeidbar

Nach Angaben der IKB werden ab sofort auch weitere Transportfahrten rund um die Mühlauer Quelle durchgeführt. Das ausgehobene Material wird von der Quellanlage über Arzl abtransportiert. Daher sei eine teilweise Wegsperre leider unvermeidbar. Die IKB ersucht Wanderer und Mountainbiker auf Alternativrouten auszuweichen. Die Arbeiten in der Stollenanlage sollen 2024 abgeschlossen sein.