E-Biker im Wald
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Sport

Steigende Unfallzahlen beim Mountainbiken

Die Unfallzahlen beim Mountainbiken sind in den letzten sieben Jahren stark angestiegen. Seit dem Jahr 2015 hat sich die Zahl verletzter Mountainbiker in Österreich mehr als verdoppelt. Fast die Hälfte der Verletzten betrifft Tirol, betroffen sind vor allem Männer.

Im Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021 gab es in Österreich 998 verletzte Mountainbiker, 451 davon in Tirol. 16 Mal kam ein Mountainbiker zu Tode, sechs Mal davon in Tirol. Die Hälfte der Todesfälle ist auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Das zeigen die Zahlen der Alpinen Unfalldatenbank des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit und der Alpinpolizei.

2020 aufgrund der Pandemie geringere Zahlen

Im Jahr davor gab es 880 Verletzte österreichweit und 431 in Tirol, von den vier Todesfällen ereignete sich einer in Tirol. Allerdings war dieser Zeitraum stark von der Pandemie und Lockdown geprägt. Im Mittel der letzten zehn Jahren verunglückten in Österreich pro Jahr im Durchschnitt sieben Mountainbiker tödlich. Auffallend ist, dass die Todesfälle fast ausschließlich Männer betreffen, seit 2015 verunglückten 41 Männer und eine Frau tödlich beim Mountainbiken.

Mountainbiken männlich geprägter Sport

Auch bei den Verletztenzahlen zeigt sich eine starke Asymmetrie zwischen den Geschlechtern. Laut einer Studie des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und des ÖKAS (Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit) gibt es beim Mountainbiken einen Männeranteil von 77 Prozent. 78 Prozent der Verletzten sind männlich, die häufigste Verletzung beim Mountainbiken betrifft die Schulter. 96 Prozent aller Unfälle passieren bei der Abfahrt. Rund ein Drittel der Unfälle ereignet sich in Bike-Parks. Die anspruchsvollen Abfahrten in Bike-Parks sind mit einem höherem Verletzungsrisiko verbunden. Die Befragung ergab zudem, dass Personen mit stärkerem Fokus auf Downhill, Thrill und Action häufiger verunfallen.

Fahrfehler häufigste Unfallursache

Bezüglich der Unfallursache gaben 54 Prozent der Bikerinnen und Biker an, Fehleinschätzungen bzw. Fahrfehler gemacht zu haben wie etwa zu starkes Bremsen. Unerwartete Bodenbeschaffenheiten wie Löcher oder Äste verursachen knapp ein Viertel aller Unfälle.  Geschwindigkeitsmessungen habe gezeigt, dass Männer tendenziell schneller unterwegs sind als Frauen.

Tipps zur Prävention

Zur Vermeidung von Unfällen empfiehlt man von Seiten des KFV und ÖKAS unter anderem eine solide Tourenplanung, das Tragen von Schutzausrüstung, die Verbesserung der Fahrtechnik, ein kontrolliertes Tempo und eine regelmäßige Wartung und Kontrolle des Rades.