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Wirtschaft

Beim FC Wacker „brennt es lichterloh“

Steht der FC Wacker vor der Pleite? Das fragen sich derzeit viele Sportinteressierte. Laut Spielervertreter brenne es lichterloh. Nicht nur die Spieler warten auf den Lohn, auch viele andere warten auf ihr Geld. Die Schulden des Tiroler Traditionsklubs sind beträchtlich.

Es sind bereits die ersten Klagen anhängig: Die Olympiaworld wartet seit fast einem Jahr auf mittlerweile gut 300.000 Euro an Mieteinnahmen, noch viel größer sind die Außenstände bei der Gesundheitskasse. Aber auch Caterer, Securityfirmen und Ausrüster warten auf ihr Geld. Ebenso die Spieler – am Dienstag wäre Deadline für die Spielergehälter gewesen, Geld ist keines geflossen. Es sei eine schlimme Situation, die Spieler seien verärgert und verunsichert, so Spielervertreter Alex Joppich.

Alle warten auf ihr Geld

Die Außenstände haben mittlerweile eine Dimension erreicht, bei der sich viele fragen, ob die versprochenen drei Millionen Euro des angeblichen Investorts überhaupt reichen würden. Spielervertreter Joppich zweifelt: „Die Hütte brennt. Die Mannschaft und viele Gläubiger warten auf ihr Geld. Die einzige Lösung wäre, dass das Geld kommt und der Verein die Außenstände so schnell wie möglich begleichen kann.“

Fatale Erinnerungen an FC-Tirol-Pleite

20 Jahre nach der Pleite des FC Tirol steht der FC Wacker Innsbruck wieder vor einem finanziellen Trümmerhaufen. Nicht nur Ex-FC-Tirol-Spieler und Fußball-Gewerkschafter Oliver Prudlo fühlt sich an den finanziellen Crash vor 20 Jahren erinnert: „Die Aussagen, die man momentan hört, erinnern einen fatal daran. Es macht auch immer den Eindruck, dass nur ein bisschen fehlen würde und das Problem wäre gelöst. Das ist uns damals auch immer versprochen worden und es ist aber nicht gelöst worden. Ich hoffe sehr, dass der Kelch vielleicht doch noch an den Spielern und dem ganzen Verein vorbeigeht, aber die Anzeichen verdichten sich, dass es möglicherweise nicht gut ausgehen wird.“

Der Präsident hat am Dienstag der Mannschaft versprochen, dass das Geld des Investors doch noch kommen wird. Befragt, ob diesen Versprechungen noch vertraut wird, sagt Spielervertreter Alex Joppich: „Nach dem langen Zeitraum ist eine leichte Skepsis da, schließlich sind wir nicht völlig naiv. Aber wir vertrauen ihm trotzdem, was anderes bleibt uns nicht übrig.“