Dom Außenansicht
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Religion

Innsbrucker Dom: Sanierung um 5,5 Millionen

Seit 2016 werden am Dom zu St. Jakob dringend notwendige Sanierungen durchgeführt. Nach Arbeiten an der Außenfassade und dem Turm wird nun der Innenraum restauriert. Zwischen Anfang Mai und Ende November bleibt der Dom geschlossen.

2008 haben bereits die Planungen für die aufwendige Sanierung des Innsbrucker Doms begonnen. Bis 2024, rechtzeitig zum 300-jährigen Jubiläum, soll das Projekt abgeschlossen sein. Dazwischen liegen aufwendige Restaurierungs- und Reinigungsarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz, die circa 5,5 Millionen Euro kosten werden.

Domkuppel
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Die Innensanierung des Innsbrucker Doms ist aufwendig und kostenintensiv.

„So ein Projekt kann man nicht von heute auf morgen planen und durchführen. Dafür braucht es viel Vorlaufzeit. Außerdem gibt es nur wenige Experten, die für die Durchführung der Arbeiten in Frage kommen. Wir versuchen, die alte Bausubstanz zu erhalten. Deshalb wird dreimal überlegt, wie man etwas angeht und ob man etwas herausnimmt oder nicht“, sagt der Bauleiter Franz Kronberger.

Innenrestaurierung sehr aufwendig

Die Arbeiten an der Außenfassade und an den Türmen wurden bereits abgeschlossen. Ab Mai gehen die Arbeiten im Innenraum weiter. Um die Fassade von Verschmutzungen und Staub zu reinigen, die durch die jährlich 800.000 Besucher entstehen, und speziell um die bekannten Fresken zu restaurieren, wird der gesamte Altarraum und das Hauptschiff eingerüstet. Weiters folgt die aufwendige Sanierung des Steinbodens, der großteils noch aus dem 18. Jahrhundert stammt, und die Neugestaltung des Eingangsbereichs. Zwischen Mai und Ende November bleibt der Dom deshalb geschlossen.

Boden Dom
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Der Boden stammt noch aus der Zeit, in der der Dom erbaut wurde

Messen finden während der Sanierung in der Alten Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße statt:

  • Werktags: Rosenkranz um 8:55 Uhr und heilige Messe um 9:30 Uhr
  • Sonn- und Feiertage: Heilige Messen um 10 und 11:30 Uhr

Bauarbeiten in diesem Umfang an einem derart außergewöhnlichen Ort sind auch für Franz Kronberger eine Besonderheit: „Die Arbeiten in oder an einem Gotteshaus sind immer geprägt von Respekt gegenüber der Bausubstanz und Demut vor dem Herzblut, das die Erbauer und Künstler in diese Bauwerke gesteckt haben. Für einen so prächtigen Sakralbau wie den Innsbrucker Dom gilt dies umso mehr.“

Baukosten haben sich erhöht

Zu Beginn wurde die gesamte Restaurierung mit 3,6 Millionen Euro anberaumt. Diese Summe hat sich im Laufe der Arbeiten jedoch erhöht, sagt Propst Florian Huber: „Das betrifft die Reinigung des Innenraumes. Ein Steiger wäre weniger aufwendig und günstiger gewesen, die Statik des Bodens taugt dafür aber nicht – deshalb das Gerüst. Die differenzierte Untersuchung unseres wertvollen alten Steinbodens führte auch zu erheblichen Steigerungen der restauratorischen Maßnahmen.“ Bei der Neugestaltung des Eingangsbereichs seien zudem archäologische Grabungen vonnöten. Dadurch erhöhen sich die Kosten auf circa 5,5 Millionen Euro.

Für das Projekt gibt es Subventionen der Diözese Innsbruck, der Stadt Innsbruck, des Landes Tirol, der Landesgedächtnisstiftung und des Bundesdenkmalamts. Die Subventionen und Eigenmittel alleine würden die Summe aber nicht abdecken, deshalb wird um Spenden gebeten.

Fresken Dom
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Von unten sehen die Fresken wie große Kuppeln aus. Tatsächlich sind die Wände aber flach.

Deckenfresken aus nächster Nähe betrachten

Auch während der Bauphase kann das Gotteshaus zu bestimmten Zeiten besichtigt werden. Beispielsweise stellt der Fotojournalist Gideon Mendel im Kirchenschiff aus. Außerdem gibt es laut Florian Huber zwischen Ende Juni und Mitte Oktober die „Jahrhundertchance“, auf dem Gerüst die Deckenfresken aus nächster Nähe zu betrachten.