In den 93 Tiroler Pflegeheimen gibt es derzeit 6.660 genehmigte Heimplätze. Aber nicht alle diese Plätze können zur Verfügung gestellt werden, da es an Personal fehle, beklagt Robert Kaufmann, Obmann der ARGE Tiroler Altenheime. Diese Plätze fehlen dann für Menschen, die dringend eine adäquate Betreuung brauchen würden, so Kaufmann.

Pflegestipendium ein Anfang
3.750 Männer und Frauen arbeiten in Tiroler Heimen im Pflegebereich. Das seien deutlich zu wenige, so Kaufmann. Es gebe zwar viele Konzepte und Arbeitsgruppen, man müsse aber endlich ins Handeln kommen. Das Pflegestipendium sei ein richtiger Schritt gewesen, allerdings könne man beispielsweise nicht mit Polizeibeamten konkurrieren, die die Ausbildung bezahlt bekommen, so Kaufmann, der fordert, dass es auch bei der Pflegeausbildung in diese Richtung gehen müsse.
Lehrberuf Pflege und finanzielle Mittel gefordert
Neben der Akademisierung der Pflege brauche es auch einen Lehrberuf Pflege, zudem müssten die Zugangsbestimmungen für Fachkräfte aus dem Ausland erleichtert werden. Maßgeblich seien auch ausreichend finanzielle Mittel für die Pflege, so Robert Kaufmann, der in Zirl das Sozialzenrum Szenzi leitet. Probleme gebe es schon lange, die Coronavirus-Krise habe den Fehler im System nur noch einmal stärker aufgezeigt, so Kaufmann. Er fordert von der Politik wirksame Taten und Entscheidungen.