Bus der IVB in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

ÖGB für Gratis-„Öffis“, Felipe will Ausbau

Um die Bevölkerung wegen der enorm hohen Spritpreise zu entlasten hat der Österreichische Gewerkschaftsbund Tirol am Dienstag eine kostenlose Nutzung der „Öffis“ gefordert. Die zuständige Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) will Geld lieber in den Ausbau der Verbindungen stecken.

Ein Ausnahmezustand erfordere Ausnahmelösungen, so ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth. Er sprach sich für eine temporäre und unbürokratische Lösung aus. Das Bundesland Salzburg sei hier Vorbild, dort würden Öffis zumindest an einem Tag die Woche gratis angeboten werden – mehr dazu in Öffis fahren freitags bis Ende Juni gratis.

Wegen der enormen Teuerung mit einer Inflation von 6,8 Prozent im März müsse die Politik ein Signal senden, so Wohlgemuth. Vor allem Pendler seien von den hohen Diesel- und Benzinpreisen stark betroffen. Busse, Straßenbahnen und Züge sollten deshalb auch in Tirol „an regelmäßigen Tagen“ gratis nutzbar sein. Die Gratis-„Öffis“ sollte es so lange geben, bis der Sprit wieder „bezahlbares Niveau“ hat.

Felipe: „Gratisangebote sind Werbegags“

Dem Ansinnen des ÖGB erteilte LHstv. Ingrid Felipe (Grüne) eine Absage. Man wolle lieber in den Ausbau des Öffi-Angebots investieren, als diese kostenlos anzubieten: „Punktuelle Gratisangebote sind Werbegags, die erwiesenermaßen wenige Neukunden zum Umsteigen motivieren und für bestehende Kunden keinerlei Mehrwert stiften.“

Felipe betonte, dass es ihr vielmehr darum gehe, die vom Bund in Aussicht gestellten Gelder so einzusetzen, dass viele zusätzliche Fahrgäste langfristig vom Auto auf die „Öffis“ umsteigen. "Dazu gehört in erster Linie der weitere Angebotsausbau in peripheren Gebieten und an den Tagesrandzeiten, denn auch ein potenziell kostenloses „Öffi" kann nur dann genutzt werden, wenn es auch tatsächlich kommt“, meinte die Verkehrslandesrätin in einer Stellungnahme gegenüber ORF Tirol.