Ukrainerin wird in Wien polizeilich registriert
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Ukraine-Krieg

2.500 Geflüchtete in Tirol registriert

In Tirol sind mit Stand Montag 2.500 Menschen untergebracht worden, die wegen des Ukraine-Kriegs flüchten mussten. Sie müssen nun beim Meldeamt der jeweiligen Gemeinde ihren Hauptwohnsitz angeben, um Zugang zu Arbeitsmarkt und Gesundheitswesen zu erhalten.

Mit der Adresse des Tiroler Hauptwohnsitzes erhalten die geflüchteten Menschen einen „Ausweis für Vertriebene“. Mit diesem Ausweis können die Ukrainerinnen und Ukrainer sowohl eine Arbeit suchen, als auch zum Arzt gehen. Die Behörde ruft daher alle Betroffenen dazu auf, eine Meldeadresse bekannt zu geben.

Wohnsitzmeldung innerhalb von drei Tagen

„Bei Privatunterbringungen wird vonseiten des Landes gebeten, die untergebrachten Personen unbedingt darauf aufmerksam zu machen bzw. sie zu unterstützen, um weitere Versorgungsleistungen und -möglichkeiten sicherzustellen“, sagte Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine. Grundsätzlich sollte die Wohnsitz-Meldung innerhalb von drei Tagen erfolgen.

Die Registrierung kann bei sechs verschiedenen Stellen in Tirol erfolgen, informierte Landespolizeidirektor Edelbert Kohler. In größere Unterkünfte kommen zudem mobile Teams – Zusätzliche Registrierungsstellen in Tirol.

Von den 2.500 Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Tirol registriert sind, sind 418 Kinder. Sie werden bereits in entsprechenden Bildungseinrichtungen betreut. „Der Fokus liegt darauf, das Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln und die deutsche Sprache zu erlernen“, hieß es vom Land. Auch Schulpsychologen sind im Einsatz.

Gute Chancen auf Jobs

In Österreich herrscht indes große Zuversicht, dass die Vertriebenen aus der Ukraine rasch Jobs finden und annehmen werden. Während in Salzburg, Oberösterreich und Tirol nur bis zu zwei Jobsuchende auf jede offene Stelle kommen, seien es in Wien fast zehn, im Burgenland mehr als sechs, so das Momentum Institut. „In Regionen mit mehr offenen Stellen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Unternehmen und (geflüchtete) Arbeitssuchende zusammenfinden und so der Wohlstand der Regionen steigt“, vermerkt das Institut. Zugleich müssten die vorhandenen Qualifikationen rasch anerkannt werden.

Wenn es wie in Vorarlberg oder Tirol eine hohe Unterstützung bei der Wohnungssuche gebe, dann bleiben fast 90 Prozent der Geflüchteten nach ihrer Anerkennung im Bundesland, so das Institut. Bei einer geringen Unterstützung wie im Burgenland, Niederösterreich und Kärnten seien es weniger als 40 Prozent. Das habe wiederum eine massive Auswirkung auf die Integration in den Arbeitsmarkt: In den beiden westlichsten Bundesländern hatten 44 Prozent der Geflüchteten in der Vergangenheit nach ihrer Anerkennung einen Job, in Wien nur 15 Prozent. Der Mangel an verfügbaren Arbeitsplätzen in Wien spiele dabei eine bedeutende Rolle.