Thermostat einer Heizung
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
Chronik

Große Ungewissheit bei Heizungs-Umstieg

Die steigenden Gas- und Erdölpreise setzen auch immer mehr Tirolerinnen und Tirolern zu. Viele suchen nach Alternativen, etwa beim Heizen. Die Wartezeiten – von den Produzenten bis zu den Handwerkern – werden allerdings immer länger. Besserung ist momentan nicht in Sicht.

Egal ob Erdwärme, Solar oder Photovoltaikpaneele – alles wird derzeit in großer Zahl nachgefragt. Auch die Tirolerinnen und Tiroler möchten weg von Öl und Gas. Grund ist die aktuell schwierige Energiesituation wegen des Ukraine-Kriegs. Doch die Umsetzung ist in den letzten Wochen ungleich schwieriger geworden.

Unterbrochene Lieferketten

Nicht nur der Kunde spürt die Probleme am Markt, auch die Lieferanten und Handwerksbetriebe leiden unter stockenden Lieferketten. Helmut Brenner, Landesinnungsmeister der Elektrobetriebe, kennt beide Seiten: „Man muss preislich sehr flexibel sein. Wir haben ja Preissteigerungen bei Kupfer und Aluminium. Und die Steigerungen gehen jede Woche durch die Decke, allein weil man Aluminiumkabel fast nicht mehr bekommt.“

Die Teuerung alarmiert tausende Tirolerinnen und Tiroler. Man sucht Beratung und den Ausstieg aus bisherigen Energieformen wie Gas oder Erdöl. Bruno Oberhuber von der Energie Tirol rät zur Geduld: „Wenn man einen Wechsel vor hat, ist es sicher sinnvoll, das Gebäude anzuschauen, um abzuklären, was man machen kann. Und dann muss man sich einen Unternehmer suchen, sich Angebote holen. Und das wird wahrscheinlich jetzt nicht ganz einfach sein, aber man muss es einfach probieren.“

Ungewisser Blick in die Zukunft

Auch beim Solar-Pionier Siko Solar in Jenbach ist man sich der Problematik bewusst. Der Blick in die Zukunft sei allerdings ungewiss, so Geschäftsführer Wolfgang Sief: „Jeder, der sagt, ich will meine Kosten reduzieren, für den ist die Wärmepumpe mit Photovoltaik eine ideale Kombination. Aber der Blick in die Zukunft ist ein Blick in die Glaskugel. Wir haben uns im Jänner gut auf das Jahr vorbereitet. Dann kam der Ukraine-Krieg und dann ist das Ganze aus dem Ruder gelaufen.“

Wie lange man derzeit im Durchschnitt auf eine neue Heizung warten muss, wagt niemand zu beantworten. Und das betrifft auch die Kosten, denn ebenso ungewiss ist, zu welchem Preis man derzeit die Ware am Weltmarkt erstehen kann. Am Energiemarkt wird sich die Situation vermutlich nicht so schnell entspannen, sondern eher weiter zuspitzen, sagen Experten.