Gas-Kochstelle
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Politik

Nun auch in Tirol Wende weg vom Gas

Auf der Homepage der TIGAS, dem Tochterunternehmen der TIWAG, werden noch immer Förderungen für den Umstieg auf Gasheizungen angeboten. Nach Kritik soll sich das jetzt ändern. Die Energie AG in Oberösterreich wird Gasheizungen nicht mehr bewerben.

Russlands Präsident Wladimir Putin will, dass für russisches Gas der Rubel rollt. Das zeigt auch, wie abhängig der Westen vom russischen Gas ist. Die Energie AG in Oberösterreich will nun keine Gasheizungen mehr bewerben und fördern. In Tirol war davon bis dato keine Spur. Die TIGAS bewirbt massiv Gas und bietet sogar einen Neukundenrabatt an.

Screenshot von Tigas-Seite
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Massive Werbung für Gas von Seiten der TIGAS

Kritik an „absurder“ Werbung für Gas

Kritik kommt dazu aus Wien vom Dachverband erneuerbarer Energien. Die Geschäftsführerin für „Erneuerbare Energie Österreich“ Martina Prechtl-Grundnig sagt, jeder wolle von der Abhängigkeit von russischem Gas weg. „Dass man da eine derartige Werbung macht, finde ich völlig absurd“, so Prechtl-Grundnig.

Die TIGAS hat in den letzten Jahren in Tirol ihr Gasnetz massiv ausgebaut, obwohl das Land bis 2050 unabhängig von fossilen Energieträgern sein will. Prechtl-Grundnig sagt dazu, man habe schon den Eindruck, dass man damit den Umstieg auf erneuerbare Energie bewusst verzögert habe. Wenn die TIGAS damit Werbung mache, dass es in Zukunft grünes Gas gebe, dann wäre schon zu wünschen, dass die TIGAS auf den Tisch legt, woher das Biogas oder der Wasserstoff kommt.

Erdgasproduktion mit Fackel
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Erdgas ist nicht von heute auf morgen verzichtbar

In Zukunft keine Förderungen mehr

Nun steigt die Landesregierung auf die Bremse und macht es den Oberösterreichern nach. Es sei politisch gewollt, dass man sich beim Gasausbau nicht nur zurückziehe, sondern keine neuen Gebiete erschließe, sagt Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP). „Die große Werbekampagne wird es auch nicht mehr brauchen“, so Geisler. Es werde dazu kommen, dass diese Dinge nicht mehr gefördert werden und es werde in Zukunft keine Anreize von Seiten des Landesenergieversorgers mehr geben.

Grüne für Rechtsanspruch auf Fernwärme

Der grüne Regierungspartner begrüßt den Entschluss. Klubobmann Gebi Mair sagt, es brauche aber auch Alternativen. Als Zielrichtung müsse man auf einen Rechtsanspruch auf ein Fernwärmenetz aus erneuerbarer Energie hin, so Mair.