Visualisierung für die Umfahrung Fügen
ORF
ORF
Verkehr

Umfahrung Fügen nimmt rechtliche Hürde

Die geplante Umfahrung für Fügen im Zillertal (Bezirk Schwaz) hat eine wesenliche rechtliche Hürde genommen. Das Landesverwaltungsgericht wies alle Einsprüche ab, das öffentliche Interesse wurde bestätigt.

Die Zillertalstraße (B169) ist eine der meistbefahrenen Straßen in Tirol. Bis zu 29.000 Fahrzeuge sind pro Tag unterwegs. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens, der vielen Störstellen durch abbiegenden und einmündenden Verkehr sowie Fußgängerübergängen kommt es an der Zillertalstraße in Fügen immer wieder zu Stauungen. Weil viele auf das innerörtliche Verkehrsnetz ausweichen, geht auch im Ort selbst oft nichts mehr.

Wiederholte Vorstöße zur Lösung der Verkehrsprobleme

Seit Jahren wird daher im Zillertal über eine Verkehrslösung für diesen viel befahrenen Bereich diskutiert. Schon Ende der 1970er-Jahre gab es Überlegungen zur Neugestaltung des Straßenabschnitts. 2016 wurde ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet, 20 mögliche Varianten waren erarbeitet worden.

Stau im Zillertal
ORF
An starken Reisetagen ist Stau im Zillertal an der Tagesordnung

Einsprüche abgewiesen

Eine Umfahrung von Fügen erhöhe die Verkehrssicherheit, verbessere den Verkehrsfluss, verringere die Lärmbelastung und entlaste das örtliche Straßennetz – mit dieser Begründung hat das Landesverwaltungsgericht jetzt alle Einsprüche gegen den Bau der Umfahrungsstraße abgewiesen.

Damit könne jetzt mit den wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Vorprüfungen begonnen werden, sagte der zuständige Landesrat Josef Geisler von der ÖVP. Man hoffe nun auf konstruktive Gespräche mit den Grundeigentümerinnen und -eigentümern, so der Fügener Bürgermeister Dominik Mainusch. Der ursprünglich Baubescheid war beeinsprucht worden. Das machte eine Prüfung durch den Landesverwaltungsgerichtshof notwendig.

Millionen-Projekt mit vielen Teilabschnitten

Mit der Umfahrung soll die Bundesstraße zur Gänze auf die Ostseite der Zillertalbahn verlegt werden, was den Verkehrsfluss deutlich verbessern soll. Die Umfahrung selbst wurde mit 67 Millionen Euro veranschlagt, die Querungen schlagen mit acht Millionen zu Buche, die Ausgaben für Lärmschutz betragen zwei Millionen Euro. Fünf Millionen Euro kostet die Harter Straße, vier Millionen Euro sind für Maßnahmen an Wildbächen vorgesehen. Die Verlegung der Zillertalbahn wird mit zwei Millionen Euro angegeben.

In Summe sind für das Großbauvorhaben 95 Millionen Euro budgetiert. Die reine Bauzeit wurde mit etwa vier Jahren veranschlagt.