Tirol braucht für den gesamten Gemüseanbau und die Ernte rund 1.000 Erntehelferinnen und Helfer. Aus dem Kontingent für Arbeiter aus Drittländern kommen 300, davon etwa 85 Prozent aus der Ukraine. Gerade sie fehlen jetzt für die beginnende Saison, sagte der Obmann der Tiroler Gemüsebauern, Josef Posch.
Für geflüchtete Frauen fehlt noch die Arbeitsbewilligung
Die Tiroler Gemüsebauern haben viele Frauen und Kinder aus der Ukraine geholt und sie in Unterkünften bei uns untergebracht. Die Männer aber, die zum Teil viele Jahre, sogar Jahrzehnte im Tiroler Gemüsebau arbeiten, sind als Soldaten im Krieg geblieben. Sie fehlen jetzt bitter, sagte der Obmann der Tiroler Gemüsebauern, Josef Posch. Sie seien nur schwer zu ersetzen, auch wenn sich derzeit viele Frauen aus der Ukraine als Erntehelferinnen bewerben. Es fehle aber noch die blaue Karte, also die Arbeitsbewilligung für sie, erklärte Posch.

Die Gemüsebauern hoffen, dass die blauen Karten in den kommenden Tagen eintreffen werden. Viele geflüchtete Frauen kämen aus den ländlichen Gebieten in der Ukraine und seien mit dem Gemüseanbau vertraut, auch wenn sie bisher nicht als Erntehelferinnen in Tirol gearbeitet haben.
Personen mit Lkw-Führerscheinen gesucht
Besonderer Mangel herrsche derzeit aber an Personen mit Lkw- und Traktorführerschein, die für den Gemüseanbau gebraucht werden. Arbeiterinnen und Arbeiter aus den anderen EU Ländern machen den Großteil der Erntehelferinnen und Helfer in Tirol aus, etwa 700 von ihnen arbeiten ebenfalls bereits seit vielen Jahren in Tirol. Sie kommen vor allem aus den großen Agrarländern Rumänien und Polen.
Die Nachfrage nach diesen Fachkräften sei aber auch in anderen Ländern wie etwa Deutschland groß. „Sie sind sehr gefragt und nicht einfach zu bekommen,“ sagte Posch. Die Erntehelferinnen und Helfer, bleiben in der Regel neun Monate, also die gesamte Anbau- und Erntezeit in Tirol. Sie werden nach Kollektivvertrag für landwirtschaftliche Facharbeiter bezahlt.