Heimkinder aus der Ukraine werden in Tirol betreut
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Ukraine-Krieg

250 Heimkinder aus der Ukraine in Tirol

Neben anderen Schutzsuchenden, die vor dem Krieg geflohen sind, haben in Tirol aktuell auch 250 Heimkinder aus der Ukraine Zuflucht gefunden. Sie und ihre Begleiterinnen und Begleiter werden hier von der Lebenshilfe, von Jugendland und SOS-Kinderdorf betreut.

Vor mehr als einer Woche kamen die ersten Kinder aus ukrainischen Heimen in Tirol an – mehr dazu in Erste Waisenkinder aus Kriegsgebiet in Tirol. Unter den geflüchteten Mädchen und Buben sind Waisen und Kinder mit Behinderung. 112 Kinder wurden bei der Lebenshilfe Tirol aufgenommen, wie Geschäftsführer Georg Willeit am Montag schilderte.

Sich mit einer Behinderung auf die Flucht zu machen, sei nochmals eine besondere Herausforderung: „Es sind sensationelle Betreuungspersonen, die auch diese Verantwortung übernommen haben. Wir begleiten ja auch 40 Waisenkinder mit Behinderungen. Dann haben wir Mütter, die mit ihren Kinder geflohen sind, die Familien, Männer, Freunde zurücklassen. Das ist eine herausragende Leistung“, so Willeit. Für die betroffenen Kinder sei das alles sehr verwirrend. „Aber natürlich probieren wir als Lebenshilfe Tirol, ihnen einen sicheren Hafen, einen sicheren Ort zu bieten“, sagte der Lebenshilfe-Geschäftsführer.

Lebenshilfe-Zentrale in Innsbruck mit Ukraine-Transparent
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Die Lebenshilfe-Zentrale in Innsbruck im Zeichen der Ukraine-Hilfe

SOS-Kinderdorf bietet professionelle Hilfe

Etwas mehr als 100 geflüchtete Kinder werden vorerst von SOS Kinderdorf in Tirol betreut. Sie kamen mit Zügen und Bussen aus dem Südwesten der Ukraine. 28 Stunden lang habe ihre Flucht nach Tirol gedauert, schilderte Viktor Trager von SOS-Kinderdorf: „Die sind dann schon erschöpft und müde in Tirol angekommen, aber trotzdem in einem Zustand, der ganz ok war.“ Die Kinder seien dann zuerst einmal mit Trinken und Essen versorgt worden, dann konnten sie langsam auspacken und ankommen. Sehr hilfreich sei auch gewesen, dass SOS-Kinderdorf Mitarbeiterinnen in Tirol habe, die aus der Ukraine stammen und damit die Sprache sprechen, so Trager.

Plan mit Herkunft der Heimkinder, die von SOS-Kinderdorf in Tirol betreut werden
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Die von SOS-Kinderdorf betreuten Kinder aus der Ukraine kamen aus dem Südwesten des Landes

Die Heimkinder werden in Tirol von ihren Betreuerinnen aus der Ukraine weiterhin unterstützt. Man werde jetzt die Kinder beobachten und schauen, wer welche Hilfe brauche: „Da werden die Profis schon genau hinschauen, sensibel hinschauen – und entsprechend auch therapeutische und psychologische Unterstützung geben“, versicherte der SOS-Kinderdorf-Sprecher.

Schnelle Integration als Ziel für Schutzsuchende

Fast 40 Kinder aus der Ukraine werden aktuell über die Jugendland GmbH betreut. Oberstes Ziel der Verantwortlichen ist es, die Schutzsuchenden in das Leben in Tirol zu integrieren, wurde am Montag betont.

Dazu sollen betroffene Kinder und ihre Begleitpersonen bald in Gemeinden untergebracht werden, um damit zumindest wieder etwas Normalität und Alltag für sie zu bieten, wie Lebenshilfe-Geschäftsführer Georg Willeit erklärte. Wohnungen werden deshalb dringend benötigt und auch Gastgeber, die Familien bei sich aufnehmen können.