Tierärztin mit Hund und Hundebesitzer
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Tiere

Allergien nehmen auch bei Tieren zu

Immer mehr Haustiere entwickeln eine Allergie. Man geht davon aus, dass mittlerweile jeder zehnte Hund Allergiker ist. Die Auslöser sind vielfältig – von Futtermittel, über Pollen bis hin zu Hausstaubmilben. Für die Behandlung braucht es Geduld.

Genauso wie Menschen können auch Tiere auf Gräser, Pollen, Bäume, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze allergisch reagieren. Die häufigste Allergie beim Hund ist jene auf Flohspeichel, gekennzeichnet durch intensiven Juckreiz in der Leistengegend. Generell ist Juckreiz das Hauptsymptom bei Allergien. Aber nicht nur häufiges Kratzen zeigt Juckreiz an, auch wenn sich ein Hund ständig an den Pfoten abschleckt, kann das anzeigen, dass ihn die Haut juckt.

Hautveränderungen bei Hunden und Katze
privat
Der Juckreiz veranlasst die Tiere, sich wundzulecken oder wundzukratzen

Strikte Ausschlussdiät kann Klarheit bringen

Immer öfter reagieren gerade Hunde auch allergisch auf Futtermittel. Anzeichen dafür sind neben dem Juckreiz auch Magen-Darm-Probleme. Eine Ausschlussdiät kann hier Aufschluss geben. Dazu werden die Tiere sechs bis acht Wochen auf ein spezielles Futtermittel gesetzt. „Entweder mit einer Eiweiß- und einer Kohlehydratquelle, etwa mit Pferd, Ziege oder Insekten. Oder man entscheidet sich für eine hypoallergene Diät, dabei werden die Eiweiße so klein gespalten, dass der Körper sie nicht mehr als Allergen erkennen kann“, so Tierärztin Natalie Franiek-Krijt aus Telfs.

Konsequenz ist das A und O

Wichtig ist hier die Konsequenz der Tierbesitzer, denn bereits ein kleines Stück eines anderen Futtermittels kann den ganzen Erfolg wieder zunichtemachen – egal ob das Leckerli von einem anderen Gassigeher oder die „Beute“ nach einem Ausflug auf Nachbars Komposthaufen.

Tierärztin, Hund und Hundebesitzer
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Hund Nanouk hat eine Futtermittelallergie, sein Besitzer darf ihm nur ein bestimmtes Trockenfutter zu fressen geben

Besonders von Allergien betroffen sind Hunderassen wie französische Bulldogge, Retriever, Boxer und der Mops bzw. Kreuzungen aus diesen Rassen. Aber auch Katzen bleiben von Allergien nicht verschont. Sie zeigen meist starke Symptome im Kopfbereich – wie blutige Krusten oder eine stark geschwollene Lippe. Aufwendig ist auch die Diagnose bei Verdacht auf Umweltallergien. Hier greift man zu Bluttests, bei denen Antikörper gemessen werden oder Intrakutantests, wo die Allergene in die Haut des Tieres gespritzt werden.

Chihuahua -Kopf von nahe
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Neben Juckreiz und Magen-Darm-Problemen können auch Augenentzündungen ein Anzeichen für eine Allergie sein
Tierärztin Natalie Franiek Krijt
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Tierärztin Natalie Franiek-Krijt

Teufelskreis durchbrechen

Ist dann klar, was die Allergie auslöst und es lässt sich der Kontakt mit dem Allergen nicht vermeiden, kommen Medikamente zum Einsatz. Ziel sei es, den Teufelskreiz Hautentzündung und Juckreiz zu unterbrechen, so Franiek-Krijt. Eine Behandlung ist mit Tabletten, oralen Lösungen oder mittels Injektion möglich. Dabei werden monoklonale Antikörper einmal pro Monat unter die Haut gespritzt. Begleitend kann das Tier mit medizinischen Shampoos gebadet werden, auch die Gabe von Omega-3-Ölen hilft.

Allerdings muss es sich nicht bei jedem Kratzen um eine Allergie handeln, manchmal hat das Tier auch einen Floh oder Milben.