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Verkehr

Blockabfertigungen gegen Verkehrschaos

Im Jahr 2022 wird es insgesamt 38 Tage mit Blockabfertigung für Lkws geben. Diese Maßnahme gilt beim Land wegen der nach wie vor steigenden Transitzahlen als wichtige Maßnahme, um an bestimmten Tagen einen Verkehrskollaps zu verhindern.

Die Transitzahlen durch Tirol steuern auf das Rekordniveau von 2019 zu, hieß es in einer Aussendung des Landes am Donnerstag. Um im Reiseverkehr ein Verkehrschaos zu verhindern, das letztlich auch die Sicherheit und die Versorgung der Bevölkerung gefährden könne, behalte man die Dosierungstage weiterhin bei. Auch wenn es aus Deutschland deswegen immer wieder harte Kritik gibt.

17 Dosierungstage im zweiten Halbjahr

Die Blockabfertigungstage werden seit 2017 mit einer Vorlaufzeit von mehreren Monaten frühzeitig kommuniziert, so auch jene für das zweite Halbjahr 2022: An 17 Tagen wird der aus Deutschland kommende Lkw-Verkehr auf der A12 Inntal Autobahn bei Kufstein Nord dosiert. Für das Jahr 2022 sind damit insgesamt 38 Dosiertage vorgesehen, an denen maximal 300 Lkws pro Stunde den Grenzübergang passieren können. Die Lenker werden bereits frühzeitig auf der bayerischen Autobahn durch Anzeigen darüber informiert.

„Die aktuellen Verkehrszahlen zeigen leider eine stetige Zunahme des Schwerverkehrs auf der Straße. So hat etwa der heurige Februar die höchsten je erhobenen Lkw-Zahlen im Vergleichszeitraum der Vorjahre ergeben. Deshalb müssen wir im Land alles unternehmen, um Überlastungen vorzubeugen und die Verkehrs- und Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund halten wir an den Blockabfertigungen fest, um zu Spitzenzeiten den Verkehr gezielt durch Tirol zu leiten,“ betonte LH Günther Platter.

Spitzentage werden entlastet

Die Verkehrsexpertinnen und Experten haben daher auch für das zweite Halbjahr 2022 jene Tage definiert, die einen Verkehrskollaps auslösen könnten. An diesen Tagen sei mit einem Zusammentreffen von vielen Transit-Lkws und hohem touristischen Verkehrsaufkommen zusätzlich zum morgendlichen Pendlerverkehr zu rechnen.
Aus der Vergangenheit sind die kritischen Tage bekannt, an denen unter anderem wegen vorhergehender Feiertage in Deutschland, Italien und Österreich und damit einhergehender Fahrverbote überdurchschnittliche Verkehrsspitzen an der deutsch-österreichischen Grenze zu erwarten sind.

„Die bisher gewonnenen Erfahrungen zeigen, dass die Dosierung der Lkws an den festgelegten Tagen dringend notwendig ist, da sonst mit massiven Überlastungen bis hin zu einem kompletten Verkehrsstillstand entlang des Brennerkorridors zu rechnen ist“, erläuterte Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe. „Darüber hinaus zeigen die aktuellen Verkehrszahlen für den Lkw‐Verkehr über den Brenner, dass mit 2,45 Millionen Fahrten im Vorjahr das Rekordniveau von 2,47 Millionen Fahrten im Jahr 2019 beinahe schon wieder erreicht wurde. Nach derzeitiger Lage müssen wir leider davon ausgehen, dass diese Zahlen auch heuer wieder erreicht werden.“

Dosierungen in den vergangenen Jahren

Im Jahr 2021 wurde an insgesamt 41 Tagen dosiert, 19 davon fanden planmäßig im ersten Halbjahr statt sowie 16 im zweiten Halbjahr. Sechs weitere waren aufgrund von Starkwetterereignissen bzw. dringend notwendiger Sanierungsarbeiten außerplanmäßig zusätzlich erforderlich. Im Jahr 2018 gab es insgesamt 27 Blockabfertigungstage, im Jahr 2019 waren es 35 Tage. 2020 wurden aufgrund der allgemeinen Mobilitätseinschränkungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie nur 24 der ursprünglich 35 geplanten Dosiertage durchgeführt.