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Politik

Wattens: Turbulenzen bei erster GR-Sitzung

Bei der konstituierenden Sitzung im Wattener Gemeinderat ist es am Dienstagabend zu gleich mehreren Überraschungen gekommen. Zum einen ist künftig Robert Peer von der SPÖ der zweite Vizebürgermeister. Zum anderen verließen zwei Mandatare die ÖVP-Fraktion.

Nach den Gemeinderatswahlen in Wattens bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Wie berichtet, sorgte Lukas Schmied (Bürgerliste „neu“) für die große Sensation. Nachdem er sich von der bisherigen Bürgermeisterfraktion „Für Wattens“ abgewendet hatte, gelang ihm mit seiner Liste ein fulminanter Wahlsieg – mehr dazu in Wattens: Schmied neuer Bürgermeister. Von den bislang elf ÖVP-Mandataren blieben nur noch fünf übrig. Am Dienstag kehrten dann zwei weitere der Fraktion den Rücken.

Überraschung bei Wahl der Vizebürgermeister

Vor der konstituierenden Sitzung am Dienstag schien die Ausgangslage für die Vizebürgermeister-Ämter klar zu sein: Die Bürgerliste „neu“ stellte einen Kandidaten auf. Auf Seiten der ÖVP sollte Wilhelm Greuter zum ersten Vizebürgermeister gewählt werden. Allerdings trat für die ÖVP dann Martin Weißenbrunner an. Zur Überraschung aller wurde Martin Krämer von der Liste „neu“ zum ersten Vizebürgermeister gewählt, Robert Peer von der SPÖ erreichte eine Stimme mehr als Weißenbrunner von der ÖVP und wurde somit zum zweiten Vizebürgermeister gewählt.

Wattens, Oberbeirsteiner, Schmied
Liste Zukunft Volders
Lukas Schmied (links) löste Thomas Oberbeirsteiner als Bürgermeister in Wattens ab

„Das hat mich selber ein bisschen überrascht, ich bin aber bereit dieses Amt bestmöglich auszuüben“, so Robert Peer gegenüber dem ORF Tirol. Auch Neo-Bürgermeister Lukas Schmied hatte im Vorfeld mit einem anderen Ausgang gerechnet. „Im Anschluss haben dann Willi Greuter und Martin Schrott bekanntgegeben, dass sie aus ihrer Fraktion ‚Für Wattens – ÖVP‘ austreten und als freie Mandatare in Zukunft arbeiten werden“, so Schmied. Damit blieben in Wattens von elf ÖVP-Mandaten nur noch drei übrig.

„Freies Spiel der Ideen“ in Wattens

In Wattens soll in der kommenden Periode ein „freies Spiel der Ideen“ umgesetzt werden. Es gibt also keine Koalition. Je nach Sache werde man versuchen Mehrheiten zu finden. „Das können durchaus wechselnde Mehrheiten sein“, so der Bürgermeister von Wattens. Er sei davon überzeugt, dass es auch zwischen Parteien funktionieren sollte, wenn man sich in der Sache einig sei.

Harmonie bei konstituierender Sitzung in Schwaz

Auch in der Silberstadt Schwaz haben sich die Machtverhältnisse verändert. Mit Victoria Weber von der SPÖ stellt die Liste Team Zukunft die neue Bürgermeisterin. Damit ging die Ära von Langzeitbürgermeister Hans Lintner von der ÖVP zu Ende. Wie in Wattens wird es in Schwaz keine Koalition geben. Die konstituierende Sitzung am Dienstag ging vergleichsweise harmonisch über die Bühne.

Victoria Weber, Team Zukunft Victoria Weber, Stadtgemeinde Schwaz
Team Zukunft Victoria Weber
Bürgermeisterin Victoria Weber vom „Team Zukunft“ setzt auf das freie Spiel der Kräfte

Bürgermeisterin Victoria Weber will künftig Mehrheiten im „freien Spiel der Kräfte“ finden. Das schaffe man laut ihr, „indem Gespräche geführt werden, indem man natürlich auch Kompromisse eingehen muss. Dessen bin ich mir durchaus bewusst, dass ich das alleine mit meiner Fraktion nicht schaffe. Mein Anspruch ist sehr viel zu kommunizieren“, so Weber. Sie wolle unabhängig von den Gemeinderats- und Stadtratssitzungen häufig Gespräche mit Klubobleuten führen.