Der Unfall ereignete sich bereits Freitagnachmittag auf einer Gemeindestraße in Münster. Ein 55-jähriger Radfahrer fuhr von links kommend in die Fahrbahn ein, es kam zur Kollision mit einem Auto, wobei der Radfahrer zuerst gegen die Windschutzscheibe und dann zu Boden geschleudert wurde. Am Steuer des Wagens saß ein 28-Jähriger, kurze Zeit später traf auch dessen Freundin an der Unfallstelle ein. Der 28-Jährige, der keinen Führerschein besitzt, habe seine 27-Jährige Freundin gezwungen, sich als Lenkerin auszugeben, so die Polizei. Somit ging die Polizei zuerst davon aus, dass die 27-Jährige gefahren sei.
Ersthelfer Kiste Bier angeboten
Als dementsprechend über den Unfall in den Medien berichtet wurde, meldete sich ein Ersthelfer bei der Polizei und erzählte, dass unmittelbar nach dem Unfall nur der verletzte Radfahrer und der 28-Jährige am Unfallort gewesen seien. Der 28-Jährige habe dem Ersthelfer eine Kiste Bier angeboten, wenn er gegenüber der Polizei aussagen würde, dass die 27-Jährige am Steuer gesessen sei.
Mehrere Anzeigen
Bei einer Einvernahme zeigte sich das Paar geständig. Der Mann wird wegen Verdachts der Verleumdung, der versuchten Bestimmung zur falschen Beweisaussage und Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Zudem wird er noch bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt, weil er keine gültige Lenkberechtigung besitzt.
Der Radfahrer, der laut Polizei stark alkoholisiert war, wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus Kufstein eingeliefert.