Apothekenschild an einer Hauswand
ORF.at/Sabine Koder
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Chronik

Ermittlungen gegen zwei Apotheker

Gegen zwei Tiroler Apotheker ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft Innsbruck. In Landeck soll ein Apotheker gefälschte Covid-19-Impfzertifikate ausgestellt haben, in Innsbruck soll ein Apotheker starke Schlafmittel ohne Rezept ausgegeben haben.

Laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ soll ein Apotheker im Raum Innsbruck tausende rezeptpflichtige Pillen wie etwa starke Schlafmittel ohne Rezept verkauft haben.

Bereits im November sorgte ein Fall in Landeck für Aufsehen, wo Personen in einer Apotheke offenbar eine Bestätigung über die Covid-19-Impfung erhalten haben, ohne tatsächlich geimpft worden zu sein – mehr dazu in Gefälschte Impfeinträge – Staatsanwalt ermittelt. In beiden Fällen laufen derzeit die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Apothekerkammer: „Erschreckende Einzelfälle“

Apothekerkammerpräsident Matthias König bezeichnet die Fälle als „erschreckende Einzelfälle“. Die Vorwürfe seien gravierend und schockierend. „Wenn sie zutreffen, dann ist das absolut zu verurteilen“, so König.

Disziplinarrat wartet noch ab

Für die ersten Sanktionen ist die jeweilige Bezirkshauptmannschaft zuständig, sie hat dem Apotheker in Landeck bereits die Leitung entzogen. Die Apothekerkammer selbst hat in beiden Fällen den Disziplinarrat beauftragt. Dort wird aber vorerst abgewartet, ob Anklage erhoben wird und wie ein mögliches Urteil ausfällt. „Der Disziplinarrat kann auch entsprechende Maßnahmen verhängen, bis hin zu einem vorübergehenden Berufsverbot“, so König.

Auch die Behörden warten ein mögliches Verfahren ab, die Apotheker könnten darüberhinaus auch ihre Konzession verlieren.