In Tirol gibt es fünf Tiroler Naturparke – Naturpark Karwendel, Ötztal, Kaunergrat, Zillertaler Alpen und Tiroler Lech. Sie erstrecken sich auf eine Gesamtfläche von insgesamt 195.011 Hektar. Im vergangenen Jahr wurde am Kaunergrat die Naturparkfläche in der Größe von 17.000 Fußballfeldern, um 130 Quadratkilometer erweitert – mehr dazu in Schutzgebiet Kaunergrat bereichert Naturpark.
Die Naturparke hätten sich in den vergangenen Jahren zu wichtigen Zentren für Umweltbildungsarbeit entwickelt und würden sehr wichtige Arbeit bei der Besucherlenkung in den Schutzgebieten leisten, sagte LHStvin Ingrid Felipe (Grüne). Das Land unterstützt diese Vorhaben in den kommenden zwei Jahren mit Landesförderungen in der Höhe von 540.000 Euro.
Schwerpunkte Besucherlenkung und Besucherformation
Mit dem Geld werden entsprechend der von den Naturparken eingereichten Jahresprogramme Projekte für den Arten- und Lebensraumschutz, naturkundliche Angebote für Naturparkschulen und Exkursionen finanziert. Schwerpunkte werden von allen Naturparken auch in den Jahren 2022 und 2023 bei der Besucherlenkung und der naturparkspezifischen Besucherformation gesetzt.

Es sei davon auszugehen, dass auch in diesem Sommer viele Besucher in die Naturparke kommen, daher brauche es daher geeignete Lenkungs- und Informationsmaßnahmen, um einerseits den Menschen die ersehnte Erholung zu ermöglichen, aber auch, um die negativen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt auf ein Minimum zu reduzieren, formulierte Felipe die Ziele der geplanten Maßnahmen.
Konkrete Vorhaben in den Naturparken
Der Naturpark Karwendel hat für die kommenden 24 Monate bereits konkrete Vorhaben, wie Geschäftsführer Hermann Sonntag berichtet: „Das überaus starke Interesse an Umweltbildungsangeboten für unsere Junior-Ranger, aber auch seitens der Naturparkschulen haben uns gezeigt, wie wichtig diese Art der Naturvermittlung ist – gerade in Zeiten wie diesen. Wir sehen es als Ansporn, unsere Bildungsprogramme weiter qualitativ hochwertig auszubauen. Zudem hat der Naturpark Karwendel einen neuen Plan für die Zukunft und erarbeitet zusammen mit seinen Partnern das Karwendelprogramm 2028.“
Auch für den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen sind die zugesagten Landesförderungen wesentliche Grundlage für die anstehenden Projekte: „Mit diesen Mitteln können wir zentrale Vorhaben im Naturschutz, der Umweltbildung und der Forschung realisieren, um unsere gesteckten Ziele in diesen Säulen der Naturparkarbeit zu erreichen,“ sagt der Geschäftsführer Willi Seifert.

1,3 Millionen aus dem Naturschutzpaket für die Naturparke
Im Herbst 2020 wurden mit dem Naturschutzpaket im Rahmen der Konjunkturoffensive des Landes zusätzliche projektbezogene Mittel für die fünf Naturparke beschlossen, informierte die Naturschutzlandesrätin. Demnach fließen 1,3 Millionen Euro in konkrete Artenschutzprojekte, Umsetzungsmaßnahmen aus den Managementplänen sowie in die Besucherlenkung fließen.
Im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen wird mit Geldern des Naturschutzpaktes der Umbau des Naturparkhauses mitfinanziert, wie Willi Seifert beschreibt: „Die Erweiterung des Naturparkhauses ist ein absoluter Meilenstein in unserer Geschichte. Mit der neuen Ausstellung, dem Naturgarten und dem Spielbereich wollen wir eine überregional bedeutsame Umweltbildungsstätte und Erlebnisangebot werden.“

„Der Naturpark Karwendel nutzt die zusätzlichen Gelder zur Umsetzung von Besucherlenkungsmaßnahmen insbesondere in den Schluchten, die sich in Pandemiezeiten zu beliebten Hot-Spots entwickelt haben. Darüber hinaus werden durch eine naturnahe Gestaltung rund um die Besucherzentren Inseln der Artenvielfalt geschaffen, wobei die Außengestaltung der Land in Scharnitz für uns ein Vorbild ist“, erläutert Hermann Sonntag.