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Umwelt

UVP-Verfahren für Imst-Haiming in Endphase

Zwischen Imsterberg und Haiming soll ein Ausleitungskraftwerk der TIWAG entstehen. Es soll die Wassermenge des Kraftwerk Prutz-Imst noch einmal zur Stromgewinnung nutzen. Bis 15. April liegt das Vorhaben öffentlich auf und es gibt Informationsveranstaltungen in den Gemeinden.

Das Projektgebiet für das Ausleitungskraftwerk Innstufe Imst-Haiming erstreckt sich über die Gemeinden Imsterberg, Imst, Arzl im Pitztal, Karrösten, Karres, Roppen und Haiming. Das Projekt wurde 2013 erstmals beim Land eingereicht. Seit 2015 läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit mehreren Revisionen und Verbesserungsaufträgen.

Mit dem fertigen Kraftwerk soll die im bestehenden Kraftwerk Prutz-Imst bereits einmal abgearbeitete Wassermenge noch einmal genutzt werden, um Strom zu erzeugen. Dazu wird die neue Kraftwerksanlage über einen rund 14 Kilometer langen, unterirdischen Triebwasserweg an das Kraftwerk Prutz-Imst angebunden. Zusätzliches Inn-Wasser wird nicht eingezogen, auch kein neues Wehr wird errichtet.

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Der Baustart ist frühestens für 2025 geplant

Öffentliche Auflage

Bis 15. April liegt das Vorhaben öffentlich auf. Auch das ist Teil des UVP-Verfahrens. Dabei können die Einreichunterlagen in den betroffenen Gemeinden von interessierten Bürgerinnen und Bürgern eingesehen und Stellungnahmen abgegeben werden. Zudem finden in den nächsten Wochen Informationsveranstaltungen in den Gemeinden statt. Mit der mündlichen Verhandlung wird noch vor dem Sommer gerechnet. Ein Baustart sei frühestens 2025 realistisch, heißt es.

Nach Fertigstellung können mit dem neuen Kraftwerk jährlich rund 252 Millionen Kilowattstunden Grundlaststrom erzeugt werden, die ins Tiroler Netz fließen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 60.000 Haushalten. Man mache damit einen nächsten Schritt in Richtung stabile und selbstständige Energieversorgung im Land, erklärte TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina. „Das vorhandene Ausbaupotential gilt es gerade hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen zu nutzen.“

Erweiterung des Kraftwerks Prutz-Imst

Der Bau der Innstufe Imst-Haiming ist im Wesentlichen eine Erweiterung des bereits 1956 in Betrieb gegangenen Ausleitungskraftwerkes Prutz-Imst. Das Triebwasser aus dem Kraftwerk Imst wird über einen Stollen nach Haiming geleitet und dort noch einmal abgearbeitet, wie Projektleiter Robert Reindl schilderte. „Das macht die Anlage energiewirtschaftlich sehr effizient bei vergleichsweise geringen Eingriffen in die Natur.“

Es werde keine zusätzliche Sperre im Inn benötigt und damit auch die Fließkontinuität nicht beeinträchtigt, hieß es. Das abgearbeitete Triebwasser soll über ein Unterwasserbecken dem Inn zugeführt werden, was auch die gegenwärtige Schwall-Situation in der Unterwasserstrecke Richtung Telfs verbessere. Man habe Vorschläge und Wünsche aus der Region berücksichtigt und die Lage des Krafthauses und Unterwasserbeckens im Bereich Haiming optimiert, betonte die TIWAG. Es gebe zudem einen engen Austausch mit dem Tiroler Raftingverband.