Koch in einem türkischen Restaurant am Mittwoch, 18. August 2010, in Wien.
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

CoV: Hotellerie leidet unter Personalmangel

Der Tiroler Tourismus bleibt von der aktuellen Omikron-Welle mit täglich tausenden Neuinfizierten nicht verschont. In manchen Hotels fehlt bei guter Buchungslage bereits ein Drittel der Angestellten.

Manche Tiroler Tourismusbetriebe mussten ihr sonst übliches Programm bereits ändern. So gibt es derzeit etwa ein Buffet anstatt servierter Speisen, denn es gibt keinen Kellner mehr. Oder die Hotelbar muss am Abend frühzeitig schließen, denn der Barmann/die Barfrau ist wie viele andere im Land auch coronavirus-positiv.

Dienstleistungen müssen eingeschränkt werden

Die Situation sei nach all den Lockdowns in den letzten zwei Jahren durchaus frustrierend, räumte Mario Gerber, Tourismussprecher in der Wirtschaftskammer, ein. Endlich würden die Buchungszahlen wieder stimmen, nun fallen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Reihe nach aus. In manchen Betrieben fehle jeder dritte Mitarbeiter bzw. jede dritte Mitarbeiterin. Das sei sehr, sehr hart, so Gerber.

Im Moment sei die einzige Lösung, die Dienstleistung einzuschränken, so Gerber: „Der Gast hat bis zu einem gewissen Grad Verständnis. Wenn er aber gar kein Essen mehr bekommt, dann muss man natürlich adäquat einen Ersatz bieten. Man kann die Gäste in ein anderes Restaurant schicken oder man kann das Angebot im Speisesaal von einem Halb-Pensionsmenü Richtung Buffet abändern.“

Möglicherweise können Geflüchtete aushelfen

Ersatz für krankes Personal zu finden, sei angesichts des Fachkräftemangels nicht nur schwierig, sondern nahezu aussichtslos. „Es gibt keine arbeitslosen Menschen in Tirol, und somit ist es auch ganz schwierig, wenn man ad hoc jemanden braucht, auch jemanden zu finden“, so Gerber.

Allerdings gebe es bereits Pläne und Gespräche mit den Zuständigen im Bund, ob nicht Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihr Land verlassen mussten und hier in Tirol Schutz finden, für den Tourismus angefragt werden könnten. „Wenn diese Menschen arbeiten möchten, ist es sicher möglich, im Tourismus zu arbeiten. Allerdings haben wir eine Sprachbarriere, wir haben als Mindeststandard Englisch, im besten Fall Deutsch. Sonst steht diesen Menschen nicht jede Position im Tourismus zur Verfügung. Allerdings haben wir einen ausgetrockneten Arbeitsmarkt in Tirol. Wir brauchen dringend Fach- und Hilfskräfte. Und natürlich wäre das auch im Tourismus eine Alternative.“ Noch ist aber nicht absehbar, ob und ab wann Menschen aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt integriert werden können.