Selten waren sich Österreichs Bischöfe so einig. Sie verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine. „Dieser Krieg ist eine himmelschreiende Sünde und er muss so schnell wie möglich beendet werden“, so der Tenor unter den Katholischen Bischöfen – mehr dazu in Bischofskonferenz zu Ukraine-Krieg.
Eine Million Euro als Soforthilfe
An der jährlich stattfindenden Frühjahrsvollversammlung nahm auch der ukrainische Generalvikar Yuriy Kolasa teil. Die Kirchenoberhäupter fassten den Beschluss für eine Soforthilfe finanzieller Natur: Es soll eine Million Euro für die Ukraine-Hilfe der Caritas zur Verfügung gestellt werden. Dazu soll in allen Diözesen die Suche nach geeigneten Quartieren für geflüchtete Menschen intensiviert werden, so der Bischof der Diözese Innsbruck Hermann Glettler: „Wir müssen alle humanitären Kräfte mobilisieren. Wir werden sehr viele weitere Quartiere noch brauchen. Zu erwarten ist, dass wir 20.000 bis 30.000 Geflüchtete aufzunehmen haben, wenn die Prognosen so stimmen. Und ich habe auch versucht, die Pfarren aufzurufen, dass sie möglichst viele Quartiere anbieten, und in Zusammenarbeit mit der Caritas, in Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde Plattformen bilden, um zu wissen, was diese Menschen jetzt brauchen. Die Menschen, die flüchten mussten, sollen erleben, dass wir ihre Not jetzt teilen.“
Millionen sind auf der Flucht
Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg seien in Europa so viele Menschen geflüchtet, sagte Bischof Glettler er und verwies auf die Zahlen der UNO, die davon ausgeht, dass zwölf Millionen Menschen innerhalb der Ukraine und weitere vier Millionen in den Nachbarländern Schutz und Hilfe benötigen werden. Diesen Menschen müsse rasch und effizient geholfen werden.
Es gelte aber auch weiterhin jene im Blick zu behalten, die unter der Coronavirus-Pandemie schwer gelitten haben. In Österreich gelten mehr als 1,2 Millionen Menschen als armutsgefährdet, darunter rund 291.000 Kinder und Jugendliche. Stärken möchte die Bischofskonferenz auch die Familien. Auch in der Diözese Innsbruck sind dazu einige Initiativen geplant.