Auf der Seite von wetter.ORF.at finden sich umfangreiche Informationen für Pollenallergikerinnen und Allergiker. Die Grundlagen für diese Informationen kommen vor allem vom Pollenwarndienst. Um die jeweilige Pollenaktivität zu messen, betreibt der Pollenwarndienst in Tirol sieben Pollenfallen.
Diese befinden sich in Lienz, Wörgl, Innsbruck, Reutte, Zams, Galtür und Obergurgl, in der Regel auf Hausdächern. Mit Stand Mitte März waren die beiden höchsten Standorte Galtür und Obergurgl noch nicht in Betrieb, weil in diesen Lagen um diese Zeit noch keine nennenswerte Pollenflugaktivität zu verzeichnen ist.
Pollen sammeln sich auf Klebestreifen
Bei den Pollenfallen wird durch einen Schlitz Luft angesaugt, dahinter befindet sich eine Trommel mit Klebestreifen. Wöchentlich wird die Trommel mit den Klebestreifen ausgewechselt und die Pollen am Klebestreifen mikroskopisch untersucht, erklärt Sandra Kistl vom Tiroler Pollenwarndienst. Der Polleneintrag könne dabei auf zwei Stunden genau zeitlich zugeordnet werden.
In Tirol 49 Pollen-Arten im Blick
Insgesamt werden beim Tiroler Pollenwarndienst 49 verschieden Pollen, die Allergien auslösen können, beobachtet. Da viele verschiedene Pollen Allergien auslösen können, ist es für Allergiker wichtig zu wissen, auf welche Pollen man wirklich allergisch reagiert. Nur so kann es gelingen, adäquat zu reagieren und die Belastung zu verringern.
Aufgrund der Messdaten und der damit verbundenen Erfahrungswerte erstellt der Tiroler Pollenwarndienst einen wöchentlichen Newsletter, der auf der Seite des Tiroler Pollenwarndiensts bezogen werden kann.
Mathematische Modellrechnungen
In die Pollenprognosen des Österreichischen Warndienstes der Medizinischen Universität Wien finden auch mathematische Modellrechnungen Eingang. Entwickelt wurden sie ursprünglich auf Basis von nuklearen Ausbreitungsmodellen, erklärt der Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes Uwe E. Berger. Derzeit seien für die Vorhersage acht bis zehn Modelle in Anwendung, die alle ihre Schwächen und Stärken hätten, so Berger.
Symptomvorhersage für einzelnen Menschen
Bisher stand bei Pollenprognosen die Anzahl der Pollen pro Kubikmeter Luft im Mittelpunkt. Da Allergiker aber auf sehr verschiedene Pollenkonzentrationen allergisch reagieren, ist man beim Österreichischen Pollenwarndienst dabei, eine Symptomvorhersage für einen Menschen zu entwickeln, so Berger. Eine personalisierte und kostenlose Vorhersage für Allergiker soll es in einer Testversion der Pollen App voraussichtlich ab Herbst geben, kündigt Berger an. Allerdings braucht es für eine personalisierte Vorhersage Einträge in ein Pollentagebuch.
Birkenpollen typisch für den April
Nachdem in Tirol im Februar und März vor allem Hasel und Erle Thema für Allergiker waren, verlagert sich gegen April hin die Belastung in Richtung Esche und Birke. Ebenfalls schon im April kann es Grasallergiker treffen, das hänge aber von der jeweiligen Witterung ab, weiß Sandra Kistl. Erst später im Jahr relevant werden die Belastungen durch Beifuß- und Ragweedpollen. Ein Pollenflugkalender zeigt, wann es für Allergiker ernst werden könnte.
Heuer wird eine stärkere Pollensaison erwartet
Nachdem voriges Jahr ein eher schwaches Pollenjahr gewesen ist, erwartet man laut Kistl für heuer eine etwas stärkere Aktivität, darauf weisen auch die bereits ausgewerteten Daten der Hasel- und Erlenpollen hin.