THEMENBILD-PAKET: TREIBSTOFFE / BENZIN / DIESEL / PREISREGULIERUNG
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Energiepreise: Auch Öffentliche Hand profitiert

Auch die Öffentliche Hand, sprich der Staat, profitiert derzeit von den stark gestiegenen Energiepreisen, etwa bei Gas und Benzin. Das sagt der Wirtschaftswissenschaftler Gottfried Tappeiner am Mittwoch. Die Preise werden noch weiter ansteigen, so Tappeiners Prognose.

Die Preise für Benzin und Diesel bewegen sich am Mittwoch bei ca. zwei Euro, sie sind so hoch wie nie. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist der Grund dafür, die Folgen für die Wirtschaft wie auch für die privaten Haushalte sind derzeit noch nicht absehbar.

Gottfried Tappeiner
Die Fotografen
Gottfried Tappeiner sieht den Staat als Profiteur

Höherer Basiswert bei Mehrwertsteuer

Welche Unterstützungen die Öffentliche Hand leisten kann, darüber berät am Mittwoch der Tiroler Landtag, der neben dem Ukraine-Krieg auch die Tirols Energieversorgung als großes Thema angesetzt hat. Und die Öffentliche Hand kann auch mehr Geld ausschütten, sagte Gottfried Tappeiner vom Institut für Wirtschaftstheorie an der Universität Innsbruck: „Von den steigenden Energiepreisen profitieren in erster Linie die Produzenten, also Rohölproduzenten und Gasförderer. Auch die Vertriebswege schneiden mit, – und auch die Öffentliche Hand, die eine Mehrwertsteuer jetzt auf einem höheren Basiswert einhebt.“

Preise werden sich auf hohem Niveau einpendeln

Der Wirtschaftswissenschaftler geht davon aus, dass die jetzigen Energiepreise noch weiter ansteigen und sich irgendwann auf einem hohen Niveau einpendeln werden: „Ich gehe davon aus, dass die Preise noch weiter steigen, weil sich die Krisensituation ja leider Gottes nicht entspannt sondern verschärft. Ich glaube aber, dass die Preissteigerungen überschaubarer werden, nach einem halben Jahr vielleicht sogar wieder ein bisschen sinken, aber vermutlich nicht auf das Niveau, das wir noch vor drei Monaten gewohnt waren.“

Einkommensschwachen unter die Arme greifen

Der Staat verdient also an den hohen Energiepreisen mit. Diskutiert wird auch seitens des Bundes, wie man die Bevölkerung, jene Menschen, die es tatsächlich brauchen, entlasten kann: „Wenn man wirklich zielgerichtet sein will, muss man den ärmsten Bürgerinnen und Bürgern vielleicht mit einer Einmalzahlung unter die Arme greifen. Und das ist ja auch die Linie, die vom Wirtschaftsforschungsinstitut und vom Institut für Höhere Studien (IHS) ausgegeben worden ist.“

Um die Teuerung abzufedern hat das Land Tirol einen Energiekostenzuschuss von bis zu 500 Euro pro Haushalt initiiert – mehr dazu in Mehr Förderung für Energie- und Heizkosten. Die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt hat sich dazu entschlossen, den dortigen City-Bus ab sofort gratis anzubieten. Das soll einen Anreiz bieten, das eigene Auto stehen zu lassen und damit Sprit zu sparen.