Patient im Rollstuhl im Krankenhaus
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Politik

Pflegereform: Leja verweist auf Gespräche

Bezüglich einer Pflegereform verweist die Tiroler Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) auf derzeit laufende Gespräche. Vertreterinnen und Vertreter der Pflege waren am Dienstag in zahlreichen Tiroler Orten auf die Straße gegangen, um auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.

Von der Gesundheitslandesrätin kamen einmal mehr beschwichtigende Worte, man sehe das Problem und arbeite intensiv an einer Pflegereform, so Leja. Es brauche jetzt einfach noch einige intensive Gespräche und es werde auch Budgets brauchen – auch Budget von Seiten des Bundes, so Leja. „Da kommen wir in den Gesprächen schon einige Schritte weiter.“ Sie habe mit den anderen Landesrätinnen und Landesräten und mit dem Bund gesprochen, damit man in absehbarer Zeit Reformen einleiten könne. „In absehbarer Zeit“ heiße noch in diesem Jahr, so Leja. Für die Pflegekräfte heißt es also einmal mehr warten – mehr dazu in Proteste: Pflegekräfte gehen auf die Straße.

Mit Auszahlung der Corona-Zulage wurde begonnen

Mit der Auszahlung der Corona-Zulage sei bereits begonnen worden, sagt Leja. Anfang des Jahres hatte die Regierung den Pflegekräften die Zulage versprochen. Sie soll ein kleiner Ausgleich für die sehr intensive Zeit der Pandemie sein. In den tirol kliniken und den öffentlichen Spitälern sei die erste Tranche bereits ausbezahlt worden, so Leja, „die zweite Tranche kommt meines Wissens im Mai“.  

An den tirol kliniken seien bisher 305.000 Euro an 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbezahlt worden. Wie viele in Pflegeheimen und anderen Spitälern ausbezahlt wurden, konnte das Land noch nicht sagen. Die Auszahlung wird in den Betrieben geregelt und im Juni vom Land refundiert.

Prekäre Situation in Altenheimen

Die Pandemie bleibt für den Pfegebereich äußerst angespannt. Nicht nur in den Krankenhäusern herrscht derzeit Personalnotstand, auch in Tirols Alten- und Pflegeheimen. Grund sind zahlreiche Krankenstände, auch wegen des Coronavirus. Die Situation bezeichnete Robert Kaufmann, Vorstand der ARGE Tiroler Altenheime, als prekär: „Die Ansteckungen passieren meist im privaten Umfeld. Es gibt ja keine Maßnahmen mehr. Corona findet ja auf einmal nicht mehr statt. Das hat einfach Auswirkungen.“

Schon vor Corona sei die Situation schwierig gewesen. Nun müssen Mitarbeiterinnen, die Freizeit oder Urlaub hätten, noch öfter einspringen, um den Dienstplan zu halten, so Kaufmann: „Im Unterschied zu einem Krankenhaus, in dem man Operationen verschieben kann, müssen wir die Bewohner weiterhin versorgen. Wir brauchen einen Mindestpersonalschlüssel, der nur noch ganz, ganz schwierig zu halten ist.“ Robert Kaufmann spricht sich ganz klar dafür aus, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Bereich bestehen bleibt.