Astwerk der Blutbuche vor dem Haus der Musik in Innsbruck
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Politik

Zweiter Frühling für die Blutbuche

Die Stadt Innsbruck hat vergangene Woche den Verbleib der 120 Jahre alten Blutbuche angekündigt. Am Dienstag wurden die konkreten Schritte präsentiert, mit denen die Sicherheit gewährleistet ist. Drei Maßnahmen erhalten das Naturdenkmal vor dem Haus der Musik.

Ein Ast, der nach Süden zeigt, wachst in ungünstiger, eckiger Form. Dieser Ast soll etwas zurückgestutzt werden. Als zweites wird ein nach Norden wachsender Ast mit einem Seil an die Krone gebunden, damit er, sollte er brechen, nicht zu Boden fällt. Dieser Ast weist Sonnenbrandschäden auf. Die Sicherung wäre gut, aber nicht zwingend sofort notwendig, so das Gutachten.

Der gerichtlich beeidete Sachverständige empfahl weiters, abgestorbene kleine Äste in der Baumkrone zu entfernen. Außerdem soll in drei bis fünf Jahren erneut ein Zugversuch durchgeführt werden, der dazu dient, eine Entwicklung festzustellen – ob die Standsicherheit abnimmt, zunimmt oder gleich bleibt.

Baumstamm der Blutbuche, Passanten hinter einem Bauzaun
IKM/W. Giuliani
Die Zukunft der Blutbuche beschäftigt die Innsbrucker. Jetzt steht fest: Sie ist sicher und kann bleiben.

Mehrere Gutachten im Vorfeld

Stand- und Bruchsicherheit der Blutbuche wurden durch umfangreiche Verfahren bereits im vergangenen Herbst geprüft, dazu auch die Totholz-Anteile, Sonnenbrand, Pilzbefall und Risse. Schäden am Baum seien eindeutig sichtbar, aber kein Grund für eine Fällung – zu diesem Schluss kommt das letzte vorliegende Gutachten, mit dem die Stadt Innsbruck ihre Entscheidung für den Verbleib des Baums begründet. Die Blutbuche sei ein Baumveteran, diese hätten immer Schäden, das sei Teil ihres Wertes. In Großbritannien sei die vielfältige Bedeutung alter Bäume bereits erkannt.

Bürgermeister Georg Willi verwies darauf, dass der knorrige, stadtbildprägende Baum nicht durch neue Bäume ersetzt werden könne. Die zuständige Stadträtin Uschi Schwarzl betonte, dass kein städtischer Baum grundlos gefällt würde. Solange es ökonomisch vertretbar sei, werde die Blutbuche erhalten.