Rechnung, Geldscheine und ein Taschenrechner
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Teuerungen: Gremium tagte zu Maßnahmen

Land, Sozialpartner und der Gemeindeverband haben am Freitagvormittag über Auswirkungen der Inflation gesprochen und mögliche Lösungen erarbeitet. Klar ist wohl, dass es sowohl auf Bundes- als auch Landesebene Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerungswelle braucht.

Die Energiepreise explodieren derzeit auch in Tirol: Für einen Liter Diesel bezahlt man derzeit bis zu € 2,50. Auch die Preise für Erdgas und Heizöl gehen steil nach oben. Die Inflation liegt derzeit bei rund sechs Prozent. Ein Ende der Teuerungsrate sei so schnell nicht in Sicht, glauben Expertinnen und Experten. Der Ruf nach Steuersenkungen wird gleichzeitig immer lauter.

AK: „Menschen müssen sich Leben leisten können“

Man verlange seit Jahren solche Erleichterungen, erklärte Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl: „Diese Dinge müssen jetzt umgesetzt werden. Es ist jetzt notwendig, den Menschen zu helfen und den Einzelnen zur Seite zu stehen und sie zu entlasten, damit sie sich das Leben leisten können.“

Schnelle oder grundsätzliche Änderungen?

Der Staat müsse jetzt handeln, drängte auch der Wirtschaftswissenschafter Gottfried Tappeiner von der Universität Innsbruck. Die Politik könne durchaus in einem bestimmten Umfang für einen sozialen Ausgleich sorgen.

„Ob sie das allerdings mit relativ teuren Ad-hoc-Maßnahmen wie einem Familienbonus tun sollte, oder ob wir generell über ein paar Grundsäulen des Sozialsystems nachdenken sollten, weil die Einkommensverteilung ja nicht nur durch die Inflation problematisch ist, das ist eine große politische Frage“, so der Experte.

Mehrere Möglichkeiten der Entlastung

Das Land Tirol hat diese Woche gemeinsam mit den Sozialpartnern ein Gremium zum Thema Inflation ins Leben gerufen. Konkrete Maßnahmen will man noch nicht ankündigen, denkbar sei aber vieles, sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), etwa ein Heizkostenzuschuss: „Da können wir uns natürlich bewegen. Auf Bundesebene muss man sich bei der Pendlerpauschale anschauen, ob hier Abfederungsmaßnahmen unternommen werden“, so Platter.

Der Bund könne auch Unternehmen unter die Arme greifen. Eine hundertprozentige Abfederung der Teuerungen werde aber auch den „öffentlichen Haushalten“ nicht gelingen, warnte der Landeshauptmann. Er forderte auch eine Senkung der Energiesteuern und will die geplante Einführung der CO2-Bepreisung überdenken.