Türme der Basilius-Kathedrale in Moskau
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Ukraine-Krieg

Vorerst kein Werben um russische Urlauber

Russen und Ukrainer gelten als treue Tirolgäste, die hier viel Geld ausgeben. Doch wegen des Krieges stoppte die Tirol Werbung sämtliche Marketing-Aktivitäten in Russland und der Ukraine, begonnene Kooperationen mit Reisebüros vor Ort sind auf Eis gelegt.

Russen und Ukrainer gelten als treue Tirolgäste. Sie geben pro Tag zwischen 200 und 250 Euro und damit weit mehr Geld aus als andere Urlauber. Nach dem Stillstand durch die Pandemie investierte die Tirol Werbung in Werbekooperationen mit Moskau und Kiew wieder mehr Geld. Es habe sich ein Aufwärtstrend abgezeichnet, sagt Florian Kahr. Er ist bei der Tirol Werbung für den russischen und ukrainischen Markt zuständig.

„Wir müssen jetzt auf diesen Märkten sämtliche Maßnahmen abrupt einstellen. Wir denken derzeit überhaupt nicht an Reisen oder Tourismus Marketing in den Ländern“. Das Mitleid gelte der Bevölkerung vor Ort, die jetzt unter dieser Situation sehr stark leide, stellt Kahr klar.

Blick in Moskau in Richtung Basilius-Kathedrale
Hermann Hammer
Die Tirol Werbung stellte ihre Marketing-Aktivitäten in Russland vorerst ein

Sämtliche Buchungen storniert

Elena Brugger arbeitet in ihrem Innsbrucker Incoming-Reisebüro vor allem mit russischen und ukrainischen Gästen. Alle aktuellen und künftigen Buchungen wurden storniert, die gebürtige Russin bangt auch um ihre berufliche Existenz. „Wir haben sicher keine Buchungen, keine Gäste in den nächsten Monaten oder Jahren. Die Russen sind normale Menschen, die Frieden möchten, die gegen Krieg sind. Die sind jetzt alle stark eingeschränkt. Die dürfen nicht nach Europa. Sie bekommen kein Visa, es gibt keine Flüge.“

Fehlen werden Russen und Ukrainer auch dem Innsbrucker Flughafen. Seit Ausbruch der Pandemie gibt es zwar kaum noch Direktflüge nach Innsbruck, aber es gehe auch um die Zukunft, sagt Flughafen-Sprecher Patrick Dierich. Der ukrainische Markt mit der Destination Kiew sei ein sehr konstanter Markt für den Flughafen. Allerdings spiele das Passagieraufkommen eine eher untergeordnete Rolle, aber man kämpfe um jede Flugverbindung, die man haben könne, so Dierich.

Russen müssen für Heimflug Umweg machen

Nachdem die EU den Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt hat, müssen russische Gäste, die sich aktuell in Tirol aufhalten, über Umwege – beispielsweise über Istanbul – zurück nach Hause fliegen.