Wie bei der Programmvorstellung am Freitag betont wurde, soll im Stück „Monster und Margarete“ mit künstlerischen Mitteln gegen die in Tiroler Volkserzählungen existierenden „Fake-News“ rund um die Landesfürstin angetreten werden. In der zweiten Uraufführung „Ich bleibe hier“ nach dem Roman von Marco Balzano steht eine widerstandsfähige Frau im Mittelpunkt, die unter anderem mit dem italienischen Faschismus konfrontiert ist.
Als dritte Produktion steht heuer außerdem die Wiederaufnahme eines Liederabends auf dem Programm Programm, der sich der Musik von Georg Kreisler widmet. Doch vom eigentlichen Kern der heurigen Spielsaison, der zweiten und letzten des künstlerischen Leiters Christoph Nix, will dieser Abend nicht ablenken. „Das Stück über Margarete ist auch ein Stück über Tirol“, meinte Nix dazu bei der Pressekonferenz in Telfs. Es gehe dabei letzten Endes um einen künstlerischen Blick „von außen“ auf „euer Tirol“, so Nix.

Gebürtige Tirolerin führt in Margarete-Stück Regie
Besonders erfreut zeigte sich der scheidende Intendant, dass er für dieses Stück aus der Feder von Thomas Arzt die in Tirol geborene Susanne Lietzow gewinnen konnte. „Sie kehrt gewissermaßen mit mir nach Tirol zurück“, sagte er über die Regisseurin, die in ihren Jugendjahren Tirol verlassen hat, international tätig war und jetzt zum ersten Mal in ihrem Geburtsbundesland inszeniert. Unter ihrer Regie arbeite sich das Stück an dem Spannungsfeld zwischen „Darstellung und Entstellung“ von Margarete von Tirol ab, die im Volksmund auch als „hässliche Herzogin“ gilt, so Nix. Allgemein bekannt ist die Landesfürstin deshalb unter dem Namen „Margarete Maultasch“.
Beim in Tirol grassierenden „Margarete-Mythos“ handle es sich jedenfalls überwiegend um „Fake-News“, sagte Lietzow dazu. „Sie war nicht nur nicht hässlich, sondern vor allem auch eine kämpferische Frau“, führte sie aus. Parallel und ergänzend zur Erzählung des Werks, das mit den Volksmythen rund um die Herzogin aufräumen will, arbeite man sich mit demselben Anspruch auf der Bühne sängerisch auch an Tirol Liedgut ab, für dessen Bearbeitung sich der Komponist und Sänger Gilbert Handler verantwortlich zeigen wird.
Rahmenprogramm mit Musik
Auch ein Rahmenprogramm wird es in der Spielsaison 2022, wie bei den Tiroler Volksschauspielen üblich, wieder geben. So musiziert etwa eine ladinische Frauenband, dem Austropop wird gehuldigt und auch die Tiroler Schauspielerin Julia Gschnitzer gibt sich bei einer Lesung ihr Stelldichein, wie die Geschäftsführerin der Tiroler Volksschauspiele, Verena Covi, mitteilte.