Das Hinterhältige an den Fällen ist, dass man schon auf der Suche nach einem seriösen Schlüsseldienst versehentlich an die Betrüger gerät. Das zeigen zwei Beispiele von Ende Februar, die die Polizei am Donnerstag meldete.
Hohe Beträge gleich einkassiert
Demnach suchte eine 26-jährige Österreicherin am 25. Februar gegen 14.00 Uhr im Internet nach einem Schlüsseldienst für eine Türöffnung in Innsbruck und nahm telefonisch mit einem Dienst Kontakt auf. Kurze Zeit später trafen zwei Arbeiter ein. Sie öffneten mit geringem Aufwand die nicht verriegelte Tür und kassierten vor Ort einen Betrag von über 500 Euro.
Ein 30-Jähriger in Innsbruck wohnhafter Deutscher verlor am selben Tag seinen Wohnungsschlüssel und rief deshalb über eine 0800-Nummer einen Schlüsseldienst an, den er im Internet fand. Kurz darauf erschien ein ca. 30-jähriger Mann mit einem privaten Pkw mit Feldkircher Kennzeichen und stellte sich als Mitarbeiter des Schlüsseldienstes vor. Völlig unprofessionell drehte der Unbekannte mit einer Rohrzange den Zylinder ab und stellte dem 30-Jährigen eine Rechnung über 900 Euro aus. Der Geschädigte bezahlte den Betrag vor Ort, erstattete aber im Anschluss doch Anzeige bei der Polizei.
Nicht bar bezahlen, sondern Rechnung verlangen
Die Polizei rät, in einer Notlage immer die Telefonnummer örtlicher Schlüsseldienste zu suchen. Die Wirtschaftskammer führt eine Branchenliste mit ortsansässigen verlässlichen Firmen und anderen Handwerksdiensten, die auch Notdienste anbieten. Die Leistungen sollten nie sofort bezahlt werden, betont die Polizei. Man solle vielmehr eine Rechnung und einen Erlagschein bzw. die Möglichkeit der Überweisung fordern. Jede seriöse Firma wird das anbieten. Außerdem soll man sich schon während des Anrufes über mögliche Kosten und Anfahrtszeiten informieren.