Menschen sitzen in der Innsbrucker Altstadt
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Coronavirus

Öffnungen trotz hoher Infektionszahlen

Am kommenden Wochenende treten bei den CoV-Maßnahmen weitere Lockerungen in Kraft. Trotz nach wie vor hoher Infektionszahlen seien die Lockerungen gerechtfertigt, sagen einige Experten in Tirol. Sie warnen aber vor dem kommenden Herbst.

Bis auf wenige Ausnahmen fallen sämtliche G-Regeln, die Sperrstunde wird aufgehoben und auch die FFP2-Maskenpflicht wird es nur mehr in sensiblen Bereichen geben. Wer ab Samstag ins Gasthaus, zum Frisör oder ins Fitnessstudio geht, der braucht also keinen 2G-Nachweis mehr.

3G nach wie vor in Heimen und Krankenhäusern

Auch die 3G-Regel am Arbeitsplatz fällt bis auf wenige Ausnahmen, erkärt der Leiter des Corona-Krisenstabes vom Land Tirol Elmar Rizzoli. Einen 3G-Nachweis brauche man noch, wo auch für Besucher die 3G-Regel gelte, so Rizzoli. Das sei dort, wo sich vulnerable Personen aufhalten, etwa in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenanstalten.

Frau mit FFP2 Maske in der Pflege
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In Heimen bleibt die FFP2-Maskenpflicht aufrecht

Auch die Sperrstunde mit 24.00 Uhr wird am  kommenden Wochenende aufgehoben. Zudem gibt es bei Veranstaltungen keine Personen-Obergrenze mehr. Die Lockerungen finden bei nach wie vor hohen Infektionszahlen statt. Die Virologin Janine Kimpel von der Meduni Innsbruck sieht Öffnungsschritte gerechtfertigt. Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei überschritten und die Zahlen würden langsam sinken.

Expertin mahnt zu Vorbereitung auf den Herbst

Die Infektionszahlen werden nach den Öffnungsschritten vermutlich steigen, bevor sich die Lage im Sommer  entspannt. Für den kommenden Herbst rechnet die Virologin mit einem neuerlichen und deutlichen Anstieg der Infektionszahlen. Auch in den kommenden Jahren prophezeit die Virologin jeweils im Herbst eine CoV-Welle. Wichtig sei, sich schon jetzt auf den Herbst vorzubereiten und bei Personen Impflücken zu schließen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben.

Janine Kimpel bei Arbeit am Mikroskop
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Janine Kimpel sieht jeweils im Herbst eine Coronavirus-Welle kommen

Das Tragen der FFP2-Maske ist künftig nur mehr in sensiblen Bereichen wie Altersheimen oder Krankenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln und Lebensmittelgeschäften oder Apotheken vorgesehen. Kimpel rät, die Maske auch beim Kontakt mit schutzbedürftigen Menschen zu tragen. Konkret nennt sie immunsupprimierte Patienten oder Tumorpatienten sowie alte Menschen. Von Seiten der Bundesregierung wird betont, dass die Öffnungsschritte jederzeit zurückgenommen werden könnten, wenn es das Infektionsgeschehen erfordert.