Artur Wechselberger hat als Ärztekammerpräsident selten viel Wind um sich selbst gemacht, sondern lieber um die Anliegen der Ärztinnen und Ärzte: Ob bei Ausbildung, Hilfestellung beim Neubeginn als Selbständige oder Beratung beim Eintritt in den Spitalsdienst.
Schwierige Suche nach Kassenärztinnen und -ärzten
Mit den Jahren wurde es immer schwieriger, junge Ärztinnen und Ärzte davon zu überzeugen, sich niederzulassen und einen Kassenvertrag zu übernehmen. Dass 41 Kassen-Stellen derzeit unbesetzt, sieht Artur Wechselberger am Ende seiner Amtszeit als Wermutstropfen. In absehbarer Zeit werde es keine wirkliche Lösung für dieses Problem geben, so Wechselberger. Man müsse die medizinische Versorgung neu denken, ebenso die Verschränkung zwischen dem niedergelassenem Bereich und den Krankenhausambulanzen. Es sei zudem zu überlegen, wie Wahlärztinnen und -ärzte in das Sozialversicherungssystem integriert werden und wie weit die Sozialversicherung diesbezüglich mitspielt.

Früher Landarzt im Lechtal
Wechselberger war selbst acht Jahre lang Landarzt in Holzgau im Lechtal. Er ist Ehrenobmann der örtlichen Theatergruppe, die er mitbegründet hat. Als Arzt müsse man Menschen mögen, in all ihren Freuden, aber auch in all ihren Schwierigkeiten und Problemen, so Wechselberger. Dann fühle man sich als Arzt auch wohl, ist er überzeugt.
Politisch ist Wechselberger auch manchmal unbequem geworden – zuletzt hat er sich etwa kritisch zur Impfpflicht geäußert – mehr dazu in Oberster Arzt für Aussetzen der Impfpflicht. Als oberster Vertreter der Ärzte hat er sich dennoch als Verbindender gesehen. Er habe versucht, ein gutes Maß zwischen den Interessen der Ärzteschaft und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu finden, so Wechselberger, der seine Allgemeinpraxis weiterführt.