Vier Personen vor einer Fairteiler Station
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Umwelt

„Fairteiler“ in Hall rettet Lebensmittel

13.500 Tonnen genießbarer Lebensmittel landen jedes Jahr in Tirol im Restmüll. Dem wollen Foodsharing-Vereine im ganzen Land und auch die Abfallwirtschaft Tirol Mitte entgegenwirken – unter anderem mit „Fairteilern“, in denen genießbare Lebensmittel zur freien Entnahme bereit stehen. Seit Donnerstag gibt es einen solchen auch in Hall.

Die Abfallwirtschaft Tirol Mitte engagiert sich schon seit geraumer zeit im Bereich der Lebensmittel-Abfallvermeidung. Im EU-Projekt MARLENE konzentriert man sich darauf, verschiedene Akteure und Initiativen in Tirol zu vernetzen, die sich mit Abfallvermeidung beschäftigen. Ein wichtiger Teil dabei ist der Bereich Food-Sharing. So entstand in Jenbach vor wenigen Monaten zusammen mit lokalen Initiativen ein sogenannter Fairteiler, in dem Lebensmittel gesammelt werden. Er ist das Vorbild für jenen, der seit Donnerstag hinter dem Salinenpark Hall steht.

Ehrenamtliche übernehmen Betreuung

Für die Umsetzung des Projekts zeichnen KOMM ENT Hall Integration, ein Teilbereich des Vereins Mobile Jugend- und Gemeinwesenarbeit IL Ost, und die Stadt Hall verantwortlich. Um das Füllen und die Betreuung kümmern sich die Mitglieder einer bestehenden, ehrenamtlichen Foodsharing-Gruppe. Sie holen zwei Mal pro Woche Lebensmittel in Supermärkten und anderen Betrieben ab und stellen sie in den Fairteiler. Das Angebot im Fairteiler variiert je nach Verfügbarkeit und Saison.

Auch private Lebensmittelspenden gefragt

Jeder, der genießbare Lebensmittel übrig hat, darf sie in den Fairteiler bringen. Voraussetzung ist, dass sie noch genießbar, sauber und eingepackt sind bzw. noch nicht geöffnet wurden. Gemüse und Obst sind ausgenommen. „Wir hoffen, dass viele Menschen hineinschauen und sich auch nicht davor scheuen, etwas mitzunehmen. Fairteiler retten nicht nur Lebensmittel, sondern sie schaffen auch einen leichten Zugang zu Essen für Menschen mit geringem Einkommen“, erklärt Alev Yağmur-Karsak, Organisatorin des Fairteiler-Projekts in Hall.

Die Initiatoren hoffen, dass auch andere Gemeinden dem Beispiel Hall folgen und das Konzept Food-Sharing in ihre Region holen.