Lebensmittel im Einkaufswagen
Getty Images/Katrina Wittkamp
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Soziales

Viele Beratungen bei Caritas durch Teuerung

Der Anstieg der Preise durch die starke Inflation wirkt sich besonders auf Haushalte mit niedrigem Einkommen aus. Soziale Einrichtungen berichten, dass der finanzielle Druck bei diesen Menschen immer größer werde. Der Bedarf an Beratungen ist stark gestiegen.

Allein bei der Caritas Tirol ist die Anzahl der Beratungsgespräche mit Menschen in finanzieller Not inzwischen von jährlich 3.000 auf 4.000 bis 5.000 Gespräche gestiegen. Die Menschen suchen Rat und brauchen Unterstützung, weil sie mit ihrem Geld nicht mehr auskommen.

Strom und Heizen wird zum Problem

Die größte Sorge bereite den Menschen dabei der Bereich Strom und das Heizen, sagt der stellvertretende Direktor der Caritas, Jürgen Gschnell: „Die Leute sind vor allem überfordert, wenn sie bei der Jahresabrechnung einen höheren Betrag nachzahlen müssen. Die haben dann einen Druck und die Angst, dass ihnen der Strom abgedreht wird, wenn sie nicht zahlen können. Das bedeutet, dass der digitale Kontakt dann auch nicht funktioniert, da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran.“

Die Auswirkungen der hohen Inflation spüren besonders Alleinerziehende, Menschen mit Mindestpension und Familien, in denen die Haupterwerbstätigen gesundheitsbedingt ausfallen, so Gschnell.

Schwierigkeiten steigende Betriebskosten zu zahlen

Die hohen Kosten fürs Wohnen in Tirol seien eine Dauerbelastung. Peter Grüner von der Beratungsstelle für Wohnungs- und Arbeitssuchende Dowas bewertet gerade das Zusammenspiel aus steigenden Mietpreisen und Betriebskosten als besonders armutsgefährdend: „Je nachdem, wie hoch die Teuerungsrate ist, steigen auch die Nettomieten an. Aber wir wissen, dass die Energiepreise überdurchschnittlich gestiegen sind und noch weiter steigen werden. Deshalb werden auch die Betriebskosten unverhältnismäßig hoch ausfallen. Haushalte mit niedrigem Einkommen sind davon schon jetzt betroffen“.

Der zeitgleiche Anstieg von Nettomieten und Betriebskosten sei für immer mehr Menschen nicht mehr stemmbar. Spätestens, wenn die Betriebskostenabrechnungen im Juni fällig sind, werde sich die Situation also noch weiter verschärfen, sagt Grüner.