Beim Zusammenleben direkt in der Wohngemeinde lag der Wert noch zwei Prozentpunkte höher, zeigte der am Freitag präsentierte Tiroler Integrationsmonitor.
LR Fischer: Integration funktioniert
Diese Zahlen ließen Integrationslandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) bei einer Pressekonferenz in Innsbruck davon sprechen, dass es in Sachen Integration „keine Spaltung“ gebe, wie man sie im Moment wegen der Coronavirus-Pandemie ansonsten häufig gesellschaftlich feststellen könne. „Die Integration in Tirol funktioniert“, betonte sie. Die nunmehr vorliegenden „Zahlen und Fakten des Integrationsmonitors“ bildeten zudem eine „gute Ausgangslage für weitere Integrationsmaßnahmen“, schob sie nach.
Hofinger: „Wenig radikalisiert“
Christoph Hofinger, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Direktor des SORA-Institutes, attestierte den Tirolern jedenfalls in Integrationsfragen „wenig radikalisiert“ zu sein und die Sache „sehr mittig“ zu sehen. Die Zahlen legten insgesamt nahe, dass die Tiroler „unaufgeregt“ und „gelassen“ mit der Zuwanderungsthematik und mit Zugewanderten umgingen, so Hofinger. Das zeige auch etwa ein direkter Vergleich mit Oberösterreich, wo die Umfrageantworten etwas mehr „am Endpunkt der Skala“ angesiedelt seien, so der SORA-Chef.
Wunsch nach Anpassung der Gepflogenheiten
Die Tiroler verstünden es jedenfalls generell „zu differenzieren“ und auch die Ergebnisse der Umfrage würden das widerspiegeln. So seien 73 Prozent der Befragten trotz positiver Stimmung in Sachen Zusammenleben mit Zugewanderten der Meinung, dass diese sich „sehr oder eher den Gepflogenheiten anpassen sollen“, so Hofinger.
Für über 50 Prozent funktioniert Zusammenleben
Zugleich zeigte sich wiederum, dass 54 Prozent mit „Zuversicht“ in die Zukunft blickten, was das Zusammenleben von Alteingesessenen und Zuwanderern betreffe, strich Hofinger heraus. Darüber hinaus seien 57 Prozent der Meinung, dass das Zusammenleben mit Flüchtlingen in Tirol „sehr gut“ oder „ziemlich gut“ funktioniere, in den Wohngemeinden waren 67 Prozent dieser Ansicht, berichtete Hofinger.