Viele davon sind allerdings nicht deklarierten ÖVP- sondern sogenannten Namenslisten zuzuordnen. 232 werden insgesamt der ÖVP zugerechnet und die will sie auch halten, wie sie betont. Die Listen erhöhen den Stimmenanteil und sind eine Jahrzehnte alte Tiroler Tradition. So gibt es 350 bürgerliche Bürgermeisterkandidatinnen und Kandidaten auf 475 wahlwerbenden Listen.

Dafür nimmt die Partei viel Geld in die Hand. Die ÖVP setzt im Wahlkampf nach eigenen Angaben bis zu 300.000 Euro ein. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sagt, man habe hervorragende Persönlichkeiten, die in den Gemeinden antreten. Man sei stark aufgestellt, „und deshalb wollen wir das Ergebnis vom Jahr 2016 halten“.
Kandidaten werden systematisch vorbereitet
Seit Frühherbst werden die vielen hundert Kandidatinnen und Kandidaten systematisch auf die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl vorbereitet. Die Mutterpartei finanziert Beratungen, Veranstaltungen, stellt Kandidatenfotos zur Verfügung, liefert Textvorschläge für Postwürfe und Folder, hilft bei Umfragen, unterstützt die Pressearbeit, hilft bei der Homepagegestaltung und stellt Werbemittel zur Verfügung.
Sendungshinweis:
„Radio Tirol Mittagsinformation“, 3.2.2022
Es ist kein Geheimnis, dass seit Jahrzehnten die Tiroler ÖVP nicht nur auf Landesebene, sondern auch in den Bürgermeisterstuben regiert. In Hall beispielsweise seit 1945, ein Verlust der Salzstadt wäre somit schmerzlich. Dort geht mit Werner Hackl ein politischer Quereinsteiger ins Rennen, er hat mehrere Mitbewerber – mehr dazu in Wettlauf um den Bürgermeistersessel in Hall.
24 Frauen im Rennen um Bürgermeistersessel
Auch die ÖVP will einen besonderen Fokus auf Frauen in der Gemeindepolitik legen. Derzeit sind in Tirol 18 im Amt. Ein weiteres erklärtes Ziel der ÖVP ist, dass es keine Gemeinde ohne Gemeinderätin geben soll und keinen Bezirk ohne Bürgermeisterin. 24 Frauen gehen bei dieser Wahl für die ÖVP ins Bürgermeisterrennen, so viele wie nie zuvor.