Markus Abwerzger und Wahlkampfleiter Patrick Haslwanter
APA/Daniel Liebl
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Politik

FPÖ sieht sich für Wahlkampf gut aufgestellt

Die Tiroler FPÖ hat am Mittwoch offiziell ihren Gemeinderatswahlkampf begonnen. FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger sah seine Partei bei der Präsentation am Mittwoch so breit wie noch nie aufgestellt.

In elf der zwölf einwohnerstärksten Gemeinden würden reine FPÖ-Listen antreten, berichtete Landesparteigeneralsekretär und Wahlkampfleiter Patrick Haslwanter.

Insgesamt würden 64 Listen für die Tiroler FPÖ antreten, die Differenz zu den 37 expliziten Parteilisten würden Bürgerlisten ausmachen, die von den Freiheitlichen unterstützt werden. Konkrete Wahlziele wollte Landesparteichef Markus Abwerzger nicht nennen, man habe aber in Bezug auf die Bürgermeisterdirektwahlen „einige heiße Eisen“ im Feuer, die er aber nicht namentlich nennen wolle, um ihnen nicht „übermäßigen Druck“ aufzuerlegen. FPÖ-Landespolitiker treten unter anderem in den Bezirkshauptstädten Kufstein und Kitzbühel an.

Markus Abwerzger
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Markus Abwerzger sieht seine Partei breit wie nie aufgestellt

Abwerzger sieht Einfluss der ÖVP schwinden

Der Tiroler FPÖ-Obmann wartete mit einigen Attacken auf die auf Landesebene regierende Tiroler ÖVP auf. „Ich sehe die Allmacht der ÖVP bei den Gemeinderatswahlen nicht mehr“, meinte Abwerzger. Er glaube nicht, dass die Volkspartei – wie die FPÖ – 37 Listen mit dezidierter Parteibezeichnung zusammenkriege, so Abwerzger und sah den Einfluss der ÖVP im Schwinden begriffen.

Die FPÖ sei hingegen so breit wie noch nie aufgestellt, auch wenn es für alle Parteien wohl so schwierig wie noch nie gewesen sei, Kandidaten zu finden. Dies hänge mit der Corona-Situation bzw. den Maßnahmen zusammen und deren gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen.

FPÖ will „Allmacht der Bürgermeister“ brechen

Wenn schon nicht die Allmacht der ÖVP, so gehe es schon darum, die „Allmacht der Bürgermeister“ zu brechen, die zu viel Macht hätten. Die FPÖ übe deshalb eine „Kontrollfunktion“ aus. Die einzige, weil die anderen Parteien keinen entsprechenden Widerpart zu Schwarz abgeben würden.

Sendungshinweis:

„Mittagsinformation“, 2.2.2022

Gleichzeitig gehe es aber auch darum, den Menschen Mut zu machen. „Ich habe wegen der Corona-Maßnahmen noch nie so viele hängende Köpfe gesehen wie momentan. Wir müssen weg von dieser Angstpolitik“, gab der FPÖ-Obmann die Stoßrichtung vor. Entsprechend werde man auch gegen die Corona-Maßnahmen mobil machen, die schon lange nicht mehr zu rechtfertigen seien. Nicht zuletzt mit Blick auf skandinavische Länder wie Dänemark und Schweden, die bereits alle Maßnahmen aufgehoben hätten.

Abwerzger mit heftiger Kritik an MFG-Landessprecher

Die in Tirol mit 51 Listen und 22 Bürgermeisterkandidaten antretende MFG sei „ein politischer Gegner“. Sie werde zwar da und dort Stimmen von den Freiheitlichen absaugen, aber dies betreffe auch andere Parteien wie die ÖVP – dies zeige das Beispiel Waidhofen an der Ybbs. An großflächige Stimmenverluste in Richtung MFG glaubte Abwerzger nicht.

Das Thema MFG werde sich mit dem hoffentlich nahen Ende der Pandemie erledigt haben. Die Gruppe hänge an der „Herz-Lungen-Maschine“ der Regierungsparteien, die ihr mit ihren Maßnahmen die Wähler zutreiben würden. Heftige Attacken ritt Abwerzger gegen MFG-Landessprecher Bernhard Schmidt, seines Zeichens Innsbrucker Gemeinderat und Ex-Freiheitlicher. Dieser sei eine „gescheiterte Persönlichkeit“, was die Politik anbelange und schwänze konstant Gemeinderatssitzungen.

Kritik an gemeinsamen Foto von Hofer und Strache

Dass der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) in der vergangenen Woche auf Social Media ein gemeinsames Foto eines privaten Treffens mit Ex-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache postete, bezeichnete Abwerzger am Mittwoch als nicht „unbedingt geschickt“ – mehr dazu in Abwerzger: Kritik an Foto von Hofer/Strache.