Schultafel mit Bücher
Cherries – stock.adobe.com
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Bildung

Lehrpersonal an der Belastungsgrenze

Nach Angaben der Bildungsdirektion sind in Tirol derzeit 455 Lehrpersonen mit dem Coronavirus infiziert. Die Personalkapazität sei eng, noch gehe sich der Unterricht aber aus, weil viel zusammengeholfen und eingesprungen wird, hieß es von der Bildungsdirektion.

Mit Stand Montagabend waren in Tirol 378 Klassen im Distance-Learning. Der ständige Wechsel zwischen Unterricht in den Klassen und Online, der für Lehrerinnen und Lehrer mehrmals am Tag stattfinde, sei derzeit die größte Belastung für das Lehrpersonal, so die Lehrergewerkschaft für Pflichtschulen.

Flexibel bis zur Belastungsgrenze

Egal ob Schüler, Eltern oder Lehrpersonen – planbar ist derzeit so gut wie gar nichts. Ausfälle werden von der Kollegenschaft ausgeglichen, solange es irgendwie geht, es werde viel zusammengeholfen. Das ständige Hin-und Her zwischen Klassenzimmer und Distance-Learning erfordere von allen Beteiligten große Anstrengungen, erklärte Peter Spanblöchl, der Vorsitzende der Landesvertretung für Pflichtschullehrer im Gespräch mit dem ORF Tirol.

Während die Schülerinnen und Schüler bei Infektionsfällen in der Klasse fünf Tage im Distance-Learning bleiben, wechseln für das Lehrpersonal die Anforderungen mehrmals am Tag. Die eine Klasse sitzt im Klassenzimmer, die nächste ist Online zu betreuen. „Dass die Lehrerinnen und Lehrer da noch den Überblick behalten, ist eine enorme Anstrengung und ich habe größten Respekt vor dem, was sie leisten“, sagte Spanblöchl.

Lehrerin hilft Schülerin bei Schnelltest
ORF

Anspannung ist in den Schulen spürbar

Im Laufe der Pandemie, die nun schon fast zwei Jahre dauert, habe sich einiges eingespielt. Den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten erfordere aber immer noch große Kraftanstrengungen von allen Beteiligten. Spanblöchl nennt etwa auch all jene, die in den Sekretariaten und in der Organisation seit Monaten Extremes leisten. „Allein die Coronavirus-Tests in den Schulen zu koordinieren und am Laufen zu halten, ist eine sehr schwierige logistische Aufgabe.“

Freilich nimmt auch jede und jeder, egal ob im Lehrpersonal, in der Direktion oder in der Organisation die Belastungen unterschiedlich wahr. „Die Anspannung in die Schulen ist deutlich spürbar. Mit den Belastungen gehen die Menschen aber unterschiedlich um. Für den einen ist es schwieriger, andere finden sich besser zurecht.“

Infektionsgeschehen wechselt sehr stark

Auch innerhalb Tirols sind die Zahlen in den Schulen sehr unterschiedlich und sie können sich von Woche zu Woche sprunghaft verändern, sagte Spanblöchl. In den Schulen spiegle sich das Infektionsgeschehen einer Region oder eines Bezirkes. Manchmal ist es extrem, manchmal kommt man etwas zum Durchschnaufen.

Die von der Bundesregierung angekündigten allgemeinen Lockerungen will man in der Lehrergewerkschaft derzeit nicht kommentieren. „Die Entscheidungen sollten aber Infektiologinnen treffen“, meinte Spanblöchl. In den Schulen, so wie auch überall, ist die Hoffnung natürlich groß, dass die Omikron-Welle endlich den Höchststand erreicht und die Infektionszahlen sinken.