Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
APA/EXPA/Johann Groder
Coronavirus

Kürzere Gültigkeitsdauer: 30.000 Betroffene

539.000 Personen gelten in Tirol gelten derzeit als vollimmunisiert. Anfang Februar wird die Gültigkeitsdauer der Zweitimpfung auf 180 Tage herabgesetzt. Dies betrifft in Tirol bis zu 30.000 Personen. Die Impfquote lag am Freitag bei 74,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Ab 1. Februar 2022 gilt in Österreich eine Impfpflicht für Personen ab 18 Jahren. Ausgenommen sind Genesene für 180 Tage, Schwangere und solche, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Zudem wird am 1. Februar die Gültigkeitsdauer der Zweitimpfung von 270 auf 180 Tage herabgesetzt. Dies betrifft in Tirol nach derzeitigem Stand bis zu 30.000 Personen.

539.000 Personen gelten in Tirol gelten derzeit als vollimmunisiert. Über 363.000 Personen haben bereits eine dritte Impfung erhalten. Alle, die derzeit noch über keine Erst- oder Zweitimpfung verfügen bzw. sich mit dem Booster weiterhin bestmöglich vor Covid schützen wollen, können sich auch im Februar und März impfen lassen. Dafür gibt es nach Angaben des Landes 104.000 freie Termine in Impfzentren sowie 6.700 freie Kinderimpf-Termine.

47,8 Prozent aller Geimpften haben Drittimpfung

Der Anteil der Drittimpfungen in Tirol liegt insgesamt bei 47,8 Prozent. 163.000 Personen über 60 Jahre, 324.000 Personen zwischen 20 und 59 Jahre sowie 50.500 Personen unter 20 Jahren gelten als vollimmunisiert.

Vollimmunisierung in Tirol nach Alter

  • jünger als 10 Jahre: 17,2 Prozent
  • 10 bis 19 Jahre: 60,7 Prozent
  • 20 bis 29 Jahre: 71,9 Prozent
  • 30 bis 39 Jahre: 74,7 Prozent
  • 40 bis 49 Jahre: 77,6 Prozent
  • 50 bis 59 Jahre: 80,8 Prozent
  • 60 bis 69 Jahre: 86,9 Prozent
  • 70 bis 79 Jahre: 85 Prozent
  • 80 bis 89 Jahre: 91,6 Prozent
  • Ab 90 Jahren: 80,2 Prozent

Immunsystem bildet immunologisches Gedächtnis

Mit der Drittimpfung stärke das Immunsystem seine Abwehr gegen das Virus. Dieses könne nur so sein immunologisches Gedächtnis vollends ausbilden und sei gewappnet, sollte eine Infektion auftreten. Daher werde vier Monate nach der Zweitimpfung derzeit eine dritte Impfung empfohlen, sagte Gesundheitsdirektorin Theresa Geley.

Geley verwies darauf, dass ab 1. Februar die zweite Impfung laut Ankündigung des Gesundheitsministeriums statt bisher 270 Tage nur mehr für 180 Tage nach der Zweitimpfung gültig ist. Weiterhin gilt, dass eine Drittimpfung 120 Tage nach der zweiten Impfung von Seiten des Nationalen Impfgremiums (NIG) empfohlen wird.

Gesundheitsdirektorin Theresa Geley
Land Tirol/Knabl
Gesundheitsdirektorin Theresa Geley

Die dritte Impfung ist derzeit grundsätzlich für alle Personen ab zwölf Jahren vom NIG empfohlen – bei Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren sechs Monate nach der zweiten Impfung; ab 18 Jahren kann die dritte Impfung ab vier Monate und soll nach sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen.

Leja spricht deutlich höheres Risiko bei Ungeimpften an

Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) verwies einmal mehr darauf, dass Daten aus dem vierten Quartal des Vorjahres belegen würden, dass die Impfung wirke. Demnach hätten nicht geimpfte Personen ein neunfach höheres Risiko für einen schweren Verlauf. „Niemand kann vorhersagen, wer von einem schweren Erkrankungsverlauf getroffen wird. Es kann jede und jeden treffen, wobei auch mögliche Langzeitfolgen nicht zu vernachlässigen sind. Das unterschätzen sehr viele Menschen“, so Leja.

Annette Leja im „Tirol heute“-Studio
ORF
Gesundheitslandesrätin Annette Leja betont die Wirksamkeit der Covid-19-Impfung

Im Vorjahr wurde nach Angaben der Gesundheitslandesrätin eine von 20 positiv getesteten Personen im Krankenhaus behandelt, eine von 100 sogar intensivmedizinisch. Zudem müsse neben der unmittelbaren Belastung durch die Erkrankung damit gerechnet werden, dass Betroffene noch Wochen und Monate nach der Erkrankung an Langzeitfolgen leiden, sagte Leja. Auch Personen, die nur leicht an Covid-19 erkranken, könnten demnach durchaus Long Covid Symptome entwickeln.

Voranmeldungen für Novavax weiter möglich

Über die Impf-Homepage des Landes kann man sich weiterhin für den Impfstoff des Herstellers Novavax vormerken lassen. Mit dem Proteinimpfstoff ist allerdings laut Auskunft des Bundes erst in einigen Wochen zu rechnen. Bis Freitag ließen sich 3.104 Personen für den neuen Impfstoff vormerken. Alle vorgemerkten Personen erhalten per E-Mail und/oder SMS eine Benachrichtigung, sobald der Impfstoff von Novavax in Tirol zur Verfügung steht und dafür eine konkrete Terminbuchung möglich ist.