Als „innovativ“ lobte Dominik Jenewein, der Vorsitzende der Jungen Wirtschaft, die Tiroler Unternehmerschaft. In Zeiten der Pandemie seien vor allem im Bereich Digitalisierung viele neue Ideen entstanden. „Es ist erfreulich. Wir haben trotz Krise sehr hohe Gründerzahlen“, so Jenewein.
Immer mehr Frauen gründen Unternehmen
Laut den aktuellen Zahlen der Wirtschaftskammer wurden im Jahr 2021 49,1 Prozent aller Unternehmen von Frauen gegründet. „Das war nicht immer so. Es tut der gesamten Unternehmerlandschaft aber sehr gut“, so Dominik Jenewein im Gespräch mit dem ORF Tirol. Die Beweggründe für eine Unternehmensgründung sind laut Umfrage der WK Tirol „flexible Zeit- und Lebensgestaltung, eigene Verantwortung zu tragen und sein eigener Chef zu sein“.

Laut der aktuellen Gründungsstatistik wurden mit Abstand die meisten Unternehmen in der Sparte Gewerbe- und Handwerk gegründet, gefolgt vom Handel und der Sparte Information und Consulting. Erfreulich sei laut Jenewein, dass zwei Drittel aller in Tirol gegründeten Unternehmen auch nach fünf Jahren noch bestehen. "Damit liegen wir im europäischen Spitzenfeld“, sagte der Vorsitzende der Jungen Wirtschaft.
Krise machte viele kreativ
Laut Jenewein brachte die Corona-Pandemie viele neue und innovative Ideen hervor. „Die zunehmende Digitalisierung förderte neue Geschäftsideen und Geschäftsmodelle. So werden auch künftig Themen wie Umwelt, Klima und Digitalisierung immer weiter ins Zentrum rücken – und damit auch Neugründer als Lösungsanbieter fordern“, so Dominik Jenewein. Laut ihm werde sich die Junge Wirtschaft konsequent dafür einsetzen, den Wirtschaftsstandort künftig gründerfreundlich zu gestalten.
Kritik an Bürokratie bei Neugründungen
Kritisiert wurde von Seiten der Jungen Wirtschaft, dass eine Unternehmensgründung in Österreich nach wie vor vergleichsweise schwierig und aufwendig sei. Für junge, innovative Gesellschaften, die sich gründen wollen, gebe es in Österreich noch keine passende Rechtsform. Von Seiten der Jungen Wirtschaft fordere man darum schon seit Jahren eine „Austrian Limited“. Diese Rechtsform soll laut Jenewein vor allem Gründungen von Start-Ups erleichtern.

Unsicherheit bei Jungunternehmern steigt
Laut Gründungsstatistik stieg im Vorjahr allerdings auch die Unsicherheit bei vielen Jungunternehmern. Die Stimmung habe sich im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2020 deutlich verschlechtert. So glaubt beispielsweise jeder zweite Jungunternehmer, dass sich die Ertragslage verschlechtern werde. Zwei Drittel rechnen mit einer Steigerung bei den Verkaufspreisen. Außerdem glaubt ein Großteil keine oder nur noch wenige Mitarbeiter einstellen zu können.
„Der Kostendruck, die Lieferengpässe oder die steigende Inflation und der Facharbeitermangel – das sind alles Themen, die natürlich auch in der Jungunternehmerschaft eine wichtige Rolle spielen. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich darum die Stimmung generell verschlechtert“, so Jenewein.