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Politik

Heiße Phase vor GR-Wahlen in Tirol beginnt

Am Freitag um 17.00 Uhr hat die Einreichfrist für eine Kandidatur bei den Tiroler Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen geendet. Gewählt wird am 27. Februar in 274 der 277 Tiroler Gemeinden. Die Wahlvorschläge werden jetzt noch geprüft.

Die Wahlbehörden müssen bis 9. Februar feststellen, ob Listen und Kandidaturen für das Bürgermeister- bzw. Bürgermeisterinnenamt korrekt eingebracht wurden. Danach können auch die Stimmzettel vorbereitet werden. Das ist notwendig, damit die Wahlkartenwählerinnen und -wähler die Unterlagen rechtzeitig bekommen.

Mehr als eine halbe Million Wahlberechtigte

Nach derzeitigem Stand sind bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen 505.752 Menschen in Tirol wahlberechtigt. Mehr als zehn Prozent davon sind nicht österreichische Staatsbürger, denn auch Bürgerinnen und Bürger aus anderen EU-Staaten sind auf Gemeindeebene wahlberechtigt, wenn sie in Tirol ihren Hauptwohnsitz haben. Das trifft auf mehr als 55.000 Wahlberechtigte zu.

Unter den Wahlberechtigten sind die Frauen in der Mehrzahl. Es gibt laut Land am 27. Februar 258.419 weibliche Wahlberechtigte und 247.333 männliche. An der Spitze der Gemeinden sieht es allerdings völlig anders aus. Aktuell stehen 258 Bürgermeistern nur 18 Bürgermeisterinnen gegenüber.

Stimmabgabe Gemeinderatswahl, Wähler beim Einwerfen des Stimmzettels in die Wahlurne
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Am 27. Februar werden Gemeinderäte und Orts-Chefs in 274 Tiroler Gemeinden gewählt

Eine Gemeinde ist derzeit ohne Orts-Chef: die neu fusionierte Gemeinde Matrei am Brenner, die aus den Orten Matrei, Mühlbachl und Pfons entstanden ist, wird aktuell von einem Amtsverwalter geleitet. Aufgrund des Fristenlaufs wird die Gemeinderatswahl dort erst am 20. März 2022 stattfinden. Innsbruck als Landeshauptstadt mit eigenem Stadtrecht hat ohnehin einen eigenen Wahlrhythmus. Und in Wängle im Außerfern war der Wahltermin wegen der vorzeitigen Auflösung des alten Gemeinderats schon Anfang des Jahres – mehr dazu in Barbist neuer Ortschef von Wängle.

3.650 Mandate auf Gemeindeebene zu vergeben

Insgesamt sind tirolweit bei der Wahl am 27. Februar 3.650 Gemeinderatssitze zu vergeben. Die Größe des Gemeinderats hängt dabei von der Einwohnerzahl ab.

In vielen Gemeinden kommt es diesmal zu einem Generationswechsel. Etwa jeder dritte amtierende Bürgermeister tritt nicht mehr an, darunter auch langjährige Orts-Chefs wie der Bürgermeister von Fendels, Heinrich Scherl. Er stand 35 Jahre an der Spitze seiner Gemeinde.

37 Bürgermeister, inklusive der Bürgermeister von Matrei, Mühlbachl und Pfons, haben ihr Amt bereits während der laufenden Periode vorzeitig zurückgelegt. Vor allem im vergangenen Jahr gab es mehrere Wechsel, in diesem Fall wählte der Gemeinderat einen neuen Orts-Chef. Bei der Wahl am 27. Februar sind dagegen die Wähler am Zug, sie können den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin direkt bestimmen. Sollte keine Kandidatin bzw. kein Kandidat dabei die absolute Mehrheit bekommen, dann kommt es zwei Wochen später zur Stichwahl zwischen den Stimmenstärksten – ausgenommen, einer der beiden verzichtet darauf.