Reportage Handel 2-G-Kontrolle St. Pölten Krems
ORF
ORF
Wirtschaft

Handel fordert Ende der 2-G-Regel

Durch den Start der Impfpflicht mit Dienstag verlieren die aktuellen Regelungen nach Einschätzung der Tiroler Wirtschaftskammer ihre Berechtigung. Die 2-G-Kontrollen im Handel müssten deshalb fallen. Auch Friseure fordern das Aus der 2-G-Regel.

Es sei absolut widersinnig, dass der Lockdown für Ungeimpfte kommenden Montag ende, aber die 2-G-Regelungen im Handel aufrecht bleiben sollen, zeigte sich der Obmann des Tiroler Handels, Dieter Unterberger, verwundert.

Er verwies auf ein Gutachten, das zum Schluss komme, dass es unverhältnismäßig wäre, wenn es nach Einführung der Impfpflicht neben Verwaltungsstrafen zusätzlich noch 2-G-Kontrollen im Handel gäbe. Auch der Eingriff in die Erwerbsfreiheit, der mit der 2-G-Pflicht bzw. den 2-G-Kontrollen im Handel verbunden ist, verliere laut Gutachten durch die Impfpflicht seine Verhältnismäßigkeit.

Branchenvertreter mit Appell an Bundespolitik

Wie Unterberger betonte, seien sich die Händlerinnen und Händler ihrer verantwortungsvollen Rolle bewusst und hätten notwendige und sinnvolle Maßnahmen stets mitgetragen. Speziell die FFP2-Maskenpflicht habe sich dabei bestens bewährt. „Die 2-G-Pflicht und ihre verpflichtende Kontrolle verlieren hingegen spätestens mit kommender Woche jegliche Berechtigung und müssen deshalb fallen“, richtete der Branchensprecher einen Appell an die Bundespolitik.

CORONA: LOCKDOWN-LOCKERUNGEN / HANDELS…FFNUNG / FRISEUR
APA/ROLAND SCHLAGER
Auch Friseure fordern das Ende der 2-G-Regelung

„Kunden nehmen Dienste von Pfuschern in Anspruch“

Durch das Beibehalten der 2-G-Regel bleiben einem Teil der Bevölkerung köpernahe Dienstleistungen vorenthalten. Dafür zeigte der Innungsmeister der Tiroler Friseure, Clemens Happ, kein Verständnis: "Ein regelmäßiger Friseurbesuch gehört zu den Grundbedürfnissen unserer Gesellschaft und ist wichtig für das physische und psychische Wohlbefinden.“

Sollte die 2-G-Regelung weiter bestehen bleiben, seien „noch mehr gezwungen“, die Dienste von Pfuschern in Anspruch zu nehmen, betonte Happ. Das wäre ein massiver wirtschaftlicher Schaden, da die seit November geltende 2-G-Regel die Umsätze der Betriebe stark einbrechen ließ.

Branchenvertreter sieht Arbeitsplätze in Gefahr

"Wenn es so weitergeht, sind Arbeitsplätze in Gefahr und der Staat fällt um Steuereinnahmen um.“ Außerdem sei dies auch aus gesundheitspolitischer Sicht fatal. „Denn der Privatbereich ist nicht regulierbar, während die Sicherheits- und Hygienestandards in den Betrieben seit Beginn der Pandemie strikt eingehalten werden“, so Innungsmeister Happ.