Der Alltag der Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr die Matura ablegen wollen, war die letzten beiden Jahre von der Pandemie bestimmt. Durch das viele Home Schooling gebe es Wissenslücken. Viele Schülerinnen und Schüler stünden nach den letzten beiden Jahren stark unter Druck und würden unter Angstzuständen oder Depressionen leiden, so der Tenor beim Protest.
Die SPÖ-nahe Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) fordert auch in diesem Jahr Erleichterungen bei der Matura. Nach zwei Jahren Pandemiebetrieb müsse es auch für diesen Jahrgang wieder ein Entgegenkommen bei der Abschlussprüfung geben. Die AKS fordert unter anderem eine freiwillige mündliche Matura. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte in diesem Jahr eine verpflichtende mündliche Matura vorgegeben.

Vom Landhausplatz zur Bildungsdirektion
Der Demonstrationszug ist in Innsbruck gegen 14 Uhr vom Landhausplatz zur Bildungsdirektion aufgebrochen, wo die Kundgebung beendet wurde. Die Kundgebung verlief friedlich, es kam zu keinen Zwischenfällen.
Abgelehnt werden die Protestmaßnahmen von der Bundesschülervertretung, die von der ÖVP-nahen Schülerunion dominiert wird – auch sie plädiert aber für eine freiwillige mündliche Reifeprüfung.
Keine verpflichende Matura in den letzten beiden Jahren
Wer in den vergangenen beiden Jahren nicht mündlich antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Begründet wurde das mit den pandemiebedingt langen Phasen des Distance-Learning in diesen Schuljahren. Für heuer gibt es zwar ebenfalls diverse Erleichterungen bei schriftlicher und mündlicher Prüfung – allerdings müssen beide Prüfungsteile wieder verpflichtend absolviert werden.
Demonstrationen in mehreren Städten
Auch in anderen Städten in Wien, Linz oder Salzburg gab es Kundegebunen von Schülerinnen und Schülern – mehr dazu in Schülerdemos gegen mündliche Maturapflicht.