Die Besitzer des privaten Damwild-Geheges hatten nach den Wildrissen zwar auf einen Wolf getippt, einen Goldschakal aber nicht ausgeschlossen. Im Wipptal war neben Wölfen bereits im vergangenen Herbst ein Goldschakal nachgewiesen worden – mehr dazu in Wolf 118MATK riss weitere sechs Schafe. Goldschakale sind eine eng mit dem Wolf verwandte Art, die Raubtiere gehören ebenfalls zur Familie der Hunde. Wie das Land Tirol am Dienstag mitteilte, hätten die genetischen Untersuchungen für die Wildrisse in Navis inzwischen ein klares Ergebnis gebracht.
Mitte Jänner hatte die Familie Schafferer bemerkt, dass in ihrem Damwild-Gehege vier von acht Tieren fehlen. Als sie daraufhin das eingezäunte Gelände durchsuchten, fanden die Besitzer vier Damwild-Kadaver, darunter einen Damhirsch und zwei Jungtiere.

Besitzer befürchten Aus für ihre private Damwild-Zucht
Nach Schafrissen durch Wölfe in der Region hatten Rita und Reinhard Schafferer bereits befürchtet, dass ihr Gehege ebenfalls Ziel von Beutegreifern werden könnte. Sie verstärkten deshalb die Zäune. Trotzdem gelang es dem Goldschakal vor eineinhalb Wochen den Zaun am Boden aus der Verankerung zu reißen und so in das Gehege einzudringen.
Weil selbst der verstärkte Zaun dem Damwild keinen Schutz bieten konnte, sah die Familie Schafferer nach zwanzig Jahren ihre Damwild-Zucht vor dem Aus. Nachdem das Raubtier bereits vier der acht Tiere dort gerissen hatte, ist es aus ihrer Sicht nur eine Frage der Zeit, bis auch die weiteren vier Stück Damwild gerissen werden.

Wolf aus italienischer Population in Erl nachgewiesen
Die Untersuchungen des Landes brachten auch ein Ergebnis für einen Schafriss im Unterland. Dort war Mitte Dezember im Gemeindegebiet von Erl ein totes Schaf inmitten einer Christbaumzucht gefunden worden. Dort hat die Genotypisierung einen Wolf aus der italienischen Population als Urheber festgestellt.
Es handelt sich demnach um das Tier mit der Bezeichnung „141MATK“. Dieser Wolf war im vergangenen November und Dezember bereits im Ötztal (Bezirk Imst) sowie im Bezirk Innsbruck-Land genetisch nachgewiesen worden war. Ab Mitte Dezember wurde das Raubtier zudem mehrmals in Bayern bestätigt.