Wenn sie mit ihrem Skibob unterwegs sei, schaue jeder, schilderte Nina Knapp aus Kramsach: „Vor allem Kinder fragen mich: ‚Wow, was ist denn das?!‘ Viele fragen auch, ob sie einmal selbst fahren und den Skibob ausprobieren dürfen. Skibobfahren ist ein unglaubliches Gefühl von Freiheit für mich“, schwärmte die junge Frau.
Zwischen Kuriosität und Tradition
Viele Tirolerinnen und Tiroler würden die Sportart auch noch von früher kennen, erzählte der Präsident von Skibob Tirol, Martin Knapp: „Vor einigen Jahrzehnten gab es da einen richtigen Hype. Die ältere Generation kennt das also noch, den Jüngeren erklären wir es, zum Beispiel während der Gondelfahrt.“

Wie „Motorradfahren auf der Piste“
Skibobfahren, das sei quasi wie ein Motorrad auf der Piste – so beschrieb es Florian Lechthaler aus Igls. Die Schräglagen, die nötige Balance und das Gefühl, dass bei der Abfahrt entstehe, seien hier durchaus ähnlich. Auch die Geschwindigkeit, die man erreiche, sei nicht zu unterschätzen. All diese Faktoren würden für ihn das Tolle an der Sportart ausmachen, schilderte der Enthusiast.
Das Skibob Tirol Team zieht die Blicke schon am Fuße der Piste auf sich, wenn es mit seinen Sportgeräten auftaucht. Die Skibobs müssen zusammengebaut und in die Gondel gehievt werden, ehe die Bergfahrt beginnen kann. Auch wenn ein Skibob nicht so einfach zu transportieren sei wie normale Ski, zahle sich die Mühe aus, zeigte sich Martin Knapp überzeugt: „Natürlich hat man mehr Ausrüstung, Fußskier und die Lenkstange, zum Beispiel, aber die Lernkurve ist sehr steil und es geht eigentlich recht schnell. Man kann in sehr kurzer Zeit schon die Pisten hinunter fahren!“

Lange heimische Skibob-Tradition
Skibob fahren sei eine Sportart, die jeder ausprobieren könne, pflichtete ihm Nina Knapp bei: „Wenn man schon eine Begeisterung für das Skifahren hat, macht einem auch das Skibobfahren Spaß!“
Ältere Menschen kennen den Sport noch gut, denn Skibobfahren hat in Tirol lange Tradition: 1955 wurde der erste Skibobclub Österreichs in Gries am Brenner gegründet. Vor genau 65 Jahren gab es dort ein internationales Rennen.

Heuer zwei Rennen in Tirol
Um den Skibob richtig im Griff zu haben, wird regelmäßig trainiert. Heuer stehen in Tirol Staatsmeisterschaften und ein Weltcup-Rennen an. Das Training laufe dabei gleich ab, wie bei den Skifahren, erzählte Nationaltrainer Markus Moser: „Wir fahren dieselben Kurse, von Riesentorlauf bis zum Super-G. Im Slalom werden die Torabstände etwas weiter gesteckt, weil wir quasi ein längeres Gerät fahren, aber ansonsten können wir mit den Skifahrern mit trainieren.“

37 Weltmeistertitel
Markus Moser weiß, wovon er spricht, denn er hat 37 Weltmeistertitel geholt. Hätte der Salzburger so viele Erfolge als Skifahrer gefeiert, würde er wohl als Star der Nation gelten. Skibobfahrer leben aber bescheidener: „Man macht es ja nicht wegen des Geldes. Das kann man nicht mit dem Skifahren vergleichen. Man macht es aus Freude am Sport. Und ich bin wohl sehr ehrgeizig“, lachte er.