„Wie bei uns allen ist auch bei den Tourismusbetrieben eine zunehmende Müdigkeit erkennbar und auch viel Frustration, gerade wenn es starke Beschränkungen gibt, wie die Sperrstundenregelung am Ende des Jahres“, schilderte Michael Brandl, der Bezirkshauptmann von Schwaz, die derzeitige Situation.
„Betriebe nehmen Strafen in Kauf“
Die meisten Unternehmer seien aber sehr bemüht und würden sich an die Corona-Regeln halten, betonte der Bezirkshauptmann. In den meisten Fällen hätte die Behörde bei Verstößen auch das Auslangen mit dem derzeitigen Strafrahmen zwischen 360 und 3.600 Euro. Es würde aber Betriebe geben, die diese Strafen einfach in Kauf nehmen, sagte Brandl im ORF Tirol Interview: „Diese Betriebe sind wirtschaftlich potent genug. Wenn sie sich partout nicht an die Maßnahmen halten wollen, haben wir ein Problem.“

Höhere Strafen und Betretungsverbote
Dann könne die Behörde zwar immer wieder kontrollieren, sie hätte aber keine Möglichkeit, weiter tätig zu werden, so Brandl. „Wir brauchen ein zusätzliches Instrumentarium“, forderte daher der Schwazer Bezirkshauptmann: „In gravierenden Fällen sollten höhere Strafen möglich sein.“ Wichtig wäre für die Behörden auch die Möglichkeit, Betriebe zu schließen oder Betretungsverbote auszusprechen, so Brandl. Die Omikron-Variante sei extrem ansteckend und wenn man wisse, dass ein Betrieb nicht kontrolliert, sollte er eigentlich geschlossen werden können, forderte Brandl. Derzeit sei das nur möglich, wenn es in einem Betrieb schon zu einem positiven Fall gekommen sei.
Da sei jetzt die Politik am Zug, die Landesregierung sei diesbezüglich mit dem Bund in Verbindung. Brandl hofft auf eine „Nachbesserung“. Es sei wichtig, dass die Behörde auch in dieser Phase der Pandemie das notwendige Instrumentarium zur Verfügung habe.