Die Defregger-Ausstellung im Ferdinandeum in Innsbruck
Wolfgang Lackner
Wolfgang Lackner
Kultur

Tiroler Landesmuseen haben viel vor

Das Jahresprogramm für alle fünf Häuser der Tiroler Landesmuseen ist am Donnerstagvormittag im Innsbrucker Zeughaus präsentiert worden. Der geplante Neubau für das Ferdinandeum in Innsbruck hätte eigentlich in diesem Jahr beginnen sollen, doch das verzögert sich nun, hieß es.

Mit einem Besucherplus von insgesamt 65 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 konnten die Tiroler Landesmuseen auf eine zufriedenstellende Jahresbilanz 2021 blicken.

Baustart konnte nicht eingehalten werden

Nicht wie geplant heuer, sondern erst im nächsten Jahr soll der vom renommierten Vorarlberger Architekten-Team Marte Marte geplante Neubau für das Ferdinandeum starten. Auch die festgesetzten Baukosten von 36 Millionen Euro wird man nicht einhalten können, sagte Direktor Peter Assmann bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die ursprünglich veranschlagte Summe sei sicherlich nicht möglich. Das müsse auch allen klar sein, bei Indexsteigerungen zwischen 15 und 30 Prozent, erklärte Assmann.

Viele Wanderausstellungen im Baujahr

Zum 200-Jahr-Jubiläum 2023 wird im Ferdinandeum also nicht gefeiert, sondern geräumt und gebaut. Während der Schließung sollen Highlights aus der Sammlung andernorts zu sehen sein: in Vorarlberg, Südtirol, im Trentino oder auch in Wien. Außerdem will man in die Tiroler Bezirke ausschwärmen: „Ein Augenmerk legen wir auch auf kleine Präsentationen. Wir denken hier an Bezirkshauptmannschaften und oder Schulen. Kleine Wanderausstellungen, die sich dann spezifisch aus unserer archäologischen Sammlung oder aus der großen Fülle der Bibliothekssammlung mit diesen Regionen beschäftigen,“ so Assmann.

Vor dem Baubeginn sollen bisher noch nie gezeigte Arbeiten von Maria Lassnig ins Ferdinandeum locken. Im Zeughaus wird das Filmland Tirol thematisiert, im Volkskunstmuseum das Volkslied und im Tirol Panorama will man erneut das Denkmal hinterfragen.

Neuer Verein rund um die Tiroler Museen

Ende 2021 wurde der Verein Tiroler Museen TIMUS gegründet. „Das Kulturland Tirol hat mit rund 170 Museen eine bunte Museumslandschaft, auf die man zu Recht stolz sein kann. Der Verein TIMUS wird dazu beitragen, die vielfältige innovative Museumsarbeit in unserem Land verstärkt zu unterstützen und im Sinne intensiverer Vernetzung sichtbar zu machen“, freute sich Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

„Ein Großteil der Museen wird ehrenamtlich betrieben und befindet sich in ländlichen Regionen. Die Museen verfügen über eindrucksvolle Sammlungen und die vielfältigen Aufgaben werden oftmals durch kleine Teams erledigt, das kann sehr herausfordernd sein,“ erklärte die Obfrau des Vereins und Vorsitzende des Vorstandes Christine Weirather, Leiterin des Stadtmuseums Hall.