Transport eines Verletzten mit dem Zug
Bergrettung Innsbruck
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Chronik

Verletzter Kletterer mit dem Zug in die Klinik

Ein abgestürzter Kletterer ist am Dienstag im Bereich der Martinswand bei Zirl mit einem ÖBB-Zug Richtung Klinik gebracht worden. Der Zug legte dafür einen außerfahrplanmäßigen Halt im Bereich der Galerie ein.

Die Bergrettung Innsbruck als auch der verletzte Kletterer selbst waren erstaunt, was im Notfall alles möglich ist. Der 45-jährige Kletterer war von einer Stahlleiter im Klettergarten Martinswand, in der Nähe der Bahngalerie, abgerutscht und zwei bis drei Meter auf den Boden gefallen. Er verletzte sich am Sprunggelenk und an der Ferse. Die Bergrettung Innsbruck eilte zu Hilfe und hatte dann eine außergewöhnliche Idee.

Mit der Trage in den Personenzug

„Weil wir die Versorgung des Patienten ja wirklich direkt vor der Bahngalerie gemacht haben, sind wir auf diese Idee gekommen“, schilderte Bruno Berloffa, stv. Landesleiter der Bergrettung Tirol gegenüber dem ORF Tirol: „Wir haben die ÖBB verständigt und den ersten Zug um zehn Minuten versäumt. Dann haben wir mit dem Notfallkoordinator der ÖBB Rücksprache gehalten und der hat uns auf den nächsten Zug aufmerksam gemacht.“

Der Lokführer wurde informiert und angewiesen, im Galeriebereich anzuhalten. So konnte der verletzte Kletterer mit der Trage in den Personenzug geladen werden. „Das Ziel war der Bahnhof Hötting. Dort ist der Verletzte wieder ausgeladen und mit der Rettung in die Klinik gebracht worden“, so Berloffa.

Nicht erster Rettungseinsatz für ÖBB

Seitens der ÖBB gab es über diesen außertourlichen Einsatz ebenfalls Freude. In einer Stellungnahme hieß es, dass man Einsatzorganisationen sehr gerne und wo immer es nötig ist, unterstützen werde. Schon im Mai vergangenen Jahres waren die ÖBB bei einem Rettungseinsatz hilfreich, als in der Innsbrucker Sillschlucht zwei Deutsche abgestützt sind. Sie wurden mit einer Lok aus der Schlucht herausgebracht – mehr dazu in Schwerverletzte nach Stürzen in Sillschlucht.